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Lokal26.de Ostfriesland Landkreis Aurich

Reaktion auf Uefa-Verbot: Städte der Region setzen Zeichen für Toleranz

23.06.2021

Aurich /Wilhelmshaven /Jever Vor dem EM-Spiel Deutschland-Ungarn am Mittwoch wollen der Landkreis Aurich und die Gemeinden im Kreisgebiet mit dem Hissen der Regenbogenfahne gemeinsam ein Zeichen gegen Homophobie setzen. Das teilte die Pressestelle des Landkreises am Dienstagnachmittag mit.

Lesen Sie außerdem: Regenbogen fordert UEFA heraus - EM-Stadion wird nicht bunt

Konkreter Anlass ist ein von der UEFA gegenüber der Stadt München ausgesprochenes Verbot, die Allianz-Arena in Regenbogen-Farben leuchten zu lassen, um so gegen ein umstrittenes Gesetz zu protestieren, das vom ungarischen Parlament verabschiedet worden ist: Darin werden die Informationsrechte im Hinblick auf Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit erschwert. Die UEFA hatte dem Vorhaben der Stadt München eine Absage erteilt.

„Im Sport und in der Gesellschaft insgesamt haben Homophobie und Ausgrenzung keinen Platz“

Landrat Olaf Meinen und der Krummhörner Bürgermeister Frank Baumann als Sprecher des Städte- und Gemeindebundes im Landkreis Aurich kritisieren die UEFA-Entscheidung als unverständlich. „Im Sport und in der Gesellschaft insgesamt haben Homophobie und Ausgrenzung keinen Platz. Dies deutlich zu zeigen, hätte auch dem europäischen Fußballverband gut zu Gesicht gestanden“, machen Meinen und Baumann deutlich. Mit der Absage habe die UEFA die Chance verspielt, sich eindeutig gegen Homophobie und LSBTIQ-Feindlichkeit im Fußball zu positionieren.

Vor diesem Hintergrund habe man sich spontan entschlossen, auf Kreis- und Gemeindeebene Flagge zu zeigen gegen Diskriminierung und für Toleranz. „Wir wollen Offenheit und Vielfalt in unserer Region“, betonten Landrat und Bürgermeister.

Bereits anlässlich des Christopher-Street-Days hat die Stadt Jever bekannt gegeben, das Graftenhaus vom 20. bis zum 28. Juni in Regenbogenfarben geschmückt zu halten.

Wilhelmshaven setzt Zeichen: Der Valoisplatz erstrahlt in Regenbogen- und Roter Farbe

Zum zweiten Mal hat das Aktionsbündnis Alarmstufe Rot e.V. zum gemeinsamen Aktionstag der Veranstaltungsbranche aufgerufen, um auf deren prekären Situation hinzuweisen. Die Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH (WTF) folgt diesem Aufruf und beteiligt sich mit einer Aktion auf dem Valoisplatz. Zusätzlich nimmt die WTF den von Oberbürgermeister Carsten Feist zugespielten Ball auf und wird den Valoisplatz ebenfalls in Regenbogenfarben beleuchten.

„Durch das Verbot für das Stadion in München beim morgigen Spiel der Deutschen Nationalmannschaft in Regenbogenfarben beleuchten zu dürfen, möchten wir hier in Wilhelmshaven diesen Zeichen aussenden, und uns für die LSBTIQA+ Gemeinschaft einsetzen und uns für Vielfalt und Toleranz aussprechen“, so Oberbürgermeister Feist. Daher dieses gemeinsame Zeichen der Stadt Wilhelmshaven in Zusammenarbeit mit der WTF in Form eines Sterns aus über 100 Leuchten, welches den Valoisplatz erleuchten wird. Diese wurden extra aus dem Pumpwerk und der Stadthalle ausgebaut und der Aktion zur Verfügung gestellt. „Es geht darum für die Werte, die wir Vorleben, auch einzustehen“, so Carsten Feist und weiter „die Situation für die Veranstaltungsbranche war in den letzten 12 Monaten mit einem quasi Berufsverbot sehr schwierig. Jetzt wird hoffentlich das Ende eingeleu(ch)tet“.

Dass die UEFA die Beleuchtung der Allianz Arena in Regenbogenfarben nicht erlaubt, stößt bei der Stadt und der WTF auf Unverständnis, weshalb die Alarmstufe Rot Aktion kurzerhand um die Regenbogen-Aktion erweitert wurde. „In manchen Situation muss man eben auch spontan reagieren können, um unter anderem auf Missstände hinzuweisen“, so Armin Suhr, Technischer Leiter bei der WTF. Die Aktion setzt klare Kante für die Gleichheit aller Geschlechter im Kampf gegen Diskriminierung.Das Farbenspektakel beginnt ab ca. 22 Uhr, sofern es die Lichtverhältnisse erlauben und geht bis ungefähr 24 Uhr.

Auch Schloss in Jever leuchtet

Das Schloss in Jever soll am Mittwochabend, und zwar von 19 bis 24 Uhr, ebenfalls in Regenbogenfarben erstrahlen. Das wurde am Rande des wöchentlichen Corona-Briefings des Landkreises Friesland bekanntgegeben.

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