Etzel Der Kavernenstandort Etzel sieht sich als wichtiger Bestandteil der Energiedrehscheibe im Norden Deutschlands – „vor allem in Hinblick auf die Gasversorgung des Landes und Europa“, wie Marcel Sodmann, der Öffentlichkeitsbeauftragte der Storag Etzel GmbH, betont.
„Unser Erdgasspeicher spielt bei der Energiesicherung für Deutschland eine wesentliche Rolle. Wir sind Teil der Energiesicherheit für unser Land“, erklärt Sodmann. Das Unternehmen sei stolz, „einen Beitrag zur sicheren Energieversorgung unseres Land zu leisten – auch in Zukunft.“ Tagtäglich arbeiteten viele Mitarbeiter am Standort Etzel dafür.
Im unterirdischen Salzstock bei Etzel und Horsten stehen heute in 51 Hohlräumen ein Arbeitsgasvolumen von 4,37 Milliarden Kubikmeter zur Verfügung. Die Speichereinheiten seien bei unterschiedlichen Geschäftsmodellen langfristig vermietet an namhaften Konsortien wie Uniper, BP Europe, EnBW, EDF, OMV Gas Storag Germany und VNG.
90 Prozent bis zum 1. November
„Die Kavernenspeicher in Etzel sind derzeit zu 65 Prozent gefüllt“, berichtet Marcel Sodmann. Die Füllstände seien öffentlich einsehbar. Gemäß des Gasspeichergesetzes, so der Storag-Sprecher, sei es bis zum 1. November Pflicht sämtlicher deutscher Gasspeicherstandorte, einen Füllstand von 90 Prozent zu erreichen. „Und Etzel gehört dazu.“ Hintergrund ist das Bestreben der Bundesregierung, wegen der unsicheren Lage russischer Gaslieferungen für den kommenden Winter vorzusorgen.
Weitere Kavernenspeicher für Gas, die ebenfalls in Salzstöcken angelegt wurden, befinden sich in Epe (Volumen 1,7 Milliarden Kubikmeter), Nüttermoor (1,311), Jemgum (1,126), Bernburg (0,898), Bad Lauchstadt (0,654) und Staßfurt (0,645). Hinzu kommen Porenspeicher, von denen in Rehden (3,9 Milliarden Kubikmeter) der größte Porenspeicher liegt. Weitere Standorte in Deutschland findet man in Bierwang (1,0), Breitbrunn-Eggstätt (0,992) und Uelsen (0,860).
Am Standort Etzel, an dem das Land 99 Kavernen genehmigt hat, könnten zu den 51 Gaskavernen noch 24 weitere kommen beziehungsweise Ölkavernen umgerüstet werden. „Das Potenzial ist da, es gibt aber aktuell keine Anfrage“, erklärt Sodmann. Gegebenenfalls könne man aber binnen weniger Jahre reagieren.
Wichtige Rolle wegen zentraler Lage
Für den Speicher Etzel spricht vor allem die zentrale Lage in der Pipeline-Infrastruktur für Öl und Gas. Der Knotenpunkt sei unter anderem über Norpipe, Europipe I und II und Bunde-Etzel-Pipeline mit den fördernden und beziehenden europäischen Nachbarländern verbunden. Nach der Energiewende hin zu den Erneuerbaren erwartet man in einigen Jahren allein beim Wasserstoff einen Speicherbedarf von 47 bis 73 Terrawattstunden“, rechnet Storag-Sprecher Sodmann vor.