Südstadt Vor knapp vierzig Jahren hat Klaus Papcke mit zwei Mitarbeitern seine Tischlerei am Handelshafen gegründet. Bereits drei Jahre nach Gründung war sein Platzbedarf so gestiegen, dass er sich nach einem neuen Standort umsehen musste.
Es war von vornherein klar, dass der Firmensitz auch in Zukunft in der Südstadt angesiedelt sein soll. Diesen neuen Firmensitz fand er in der Rüderstraße 6 - der Bauunternehmer Peter Kampen verkaufte ihm seinerzeit den heutigen Firmensitz.
Der Betrieb, die MitarbeiterInnen-Anzahl, die Zahl der Auszubildenden und auch die Angebotspalette wuchsen im Verlauf der Jahre stetig an, so dass man 2019/2020 überlegte, wie man dem daraus resultierenden erhöhten Platzbedarf gerecht werden könnte. Als die Firma AFG dann 2020 signalisierte, dass man die vier Hallenschiffe (Rüderstraße 10), die direkt an der Tischlerei angrenzen, veräußern möchte, war schnell für Klaus und Phil Papcke klar: „Das ist ein Glücksfall“!
Mit dem florierenden Geschäft und inzwischen 35 Mitarbeitern waren sie bereits an ihrer oberen Kapazitätsgrenze und brauchten mehr Platz. Vor allem aber bietet die hinzugewonnene Außenfläche eine enorme Zeitersparnis bei der Beladung der Lkw und Lieferwagen. Denn die letzten dreißig Jahre mussten sie die teilzerlegten Möbel durch eine normale Tür hinaus auf den Hinterhof tragen um sie in die Lieferautos zu verladen, was insbesondere bei Regen eine Herausforderung darstellte. In dem hinteren neuen Hallenteil besteht nun die Möglichkeit mit einem LKW rückwärts heran- und auch hineinzufahren, so können die Möbel vormontiert im Trockenen verladen werden.
Von Anfang an war jedoch klar, dass sie nur ein Viertel der insgesamt 1000 qm neuen Hallen benötigen würden und kurz- und mittelfristig das Zuviel an Hallenfläche vermieten wollen. Mit der Brauerei Wilhelms Hopven haben sie einen passenden und aufstrebenden Mieter gefunden.
„Ich fühle mich sehr verbunden mit dem Stadtteil“, so Phil Papcke, der auch in der Südstadt wohnt. Zur Standortsicherung gehört auch das Heranziehen von Tischlernachwuchs. Aktuell werden sechs Auszubildende beschäftigt, wovon vier in diesem Jahr ihren Abschluss machen. Deren Gesellenstücke erhalten zurzeit den Feinschliff, denn im Juli endet die Gesellenstückbauphase. Bei Papckes wird es dabei besonders kreativ, Auszubildender Fredo Ostermann verziert sein Gesellenstück, eine Anrichte, mit der Lichtenberg-Brandmalerei. Unter Hochspannung brennen sich feine Astmotive ins Holz, so entstehen dekorative Unikate. Mit dem gelösten Platzproblem und ohne Nachwuchssorgen bleibt die Tischlerei Papcke der Südstadt wohl noch lange erhalten.