Medienhaus Brune|Mettcker
  • Jeversches Wochenblatt
  • Wilhelmshavener Zeitung
  • Shop
  • Tickets
  • Werben
  • Kontakt
 
Lokal26.de Wilhelmshaven Südstadt

Start-Up: Ein ganzer Weltraum für Kreative der Jadestadt

14.07.2022

Südstadt Was ist eigentlich mit dem ehemaligen PeineGebäude in der Rheinstraße? Diese Frage stellen sich viele Wilhelmshavener und auch viele ehemalige Kunden des legendären Wilhelmshavener Modehauses. Noch heute kommen Menschen von weither, um im Fabrikverkauf günstige Herrenanzüge der Firmen Masterhand und Barutti zu kaufen. Doch das Modehaus und auch den Fabrikverkauf gibt es nicht mehr, wie Tobias Meyer so manchem enttäuschten Kunden mitteilen muss.

Tobias Meyer ist der Standortleiter zweier Firmen, die seit Februar dieses Jahres ihr Domizil im Peine-Gebäude haben. HAVENWERFT heißt die eine und „Modehaus.de“ die andere, wobei „Modehaus.de“ der Betreiber der HAVENWERFT ist. Modehaus.de wiederum ist ein auf die digitale Betreuung von Modehäusern spezialisierter „Ableger“ von „SOL.Service Online“, einem Digitalen Dienstleister mit Hauptsitz in Hameln, den der gebürtige Wilhelmshavener Ole Grave betreibt.

Aber was genau verbirgt sich hinter der HAVENWERFT? Kurz und neudeutsch gesagt ein Coworking-Space. Sprich, hier kann man sich einen Arbeitsplatz oder ein komplett eingerichtetes Büro mieten, tageweise, für ein paar Wochen, Monate oder aber auch längerfristig. Dafür haben der 26-jährige Tobias Meyer und sein Team einen ganzen Flügel im Erdgeschoss des ehemaligen Fabrikgebäudes, rund 1000 Quadratmeter Fläche, zur Verfügung, die sie komplett saniert, modernisiert und vor allem auf den neuesten Stand der digitalen Technik gebracht haben.

Drei Büros nutzen Meyer und seine acht Mitarbeiter selbst. Sieben Büros, davon ein Großraumbüro, sowie einen beeindruckenden Konferenz- beziehungsweise Vortragsraum für bis zu 28 Personen vermieten sie an Start-up-Unternehmen, Studenten, etablierte Unternehmen oder auch Einzelpersonen.Und das zu angenehmen und flexiblen Konditionen. Denn so Meyer: „Wir wollen nicht einfach nur Büros vermieten und damit so viel wie möglich Geld verdienen. Wir wollen den kreativen Köpfen Wilhelmshavens eine Plattform zum Austausch bieten. Bestenfalls entsteht daraus ein Ideen-Pool für Netzwerke und andere Start-Ups.“ Und so gibt es keine langen Mindestlaufzeiten und Kündigungsfristen. (beide betragen nur einen Monat).

Das Konzept basiert auf einer Mitgliedschaft in der HAVENWERFT im Rahmen derer man sogenannte Zeitpässe buchen kann. Die Mitgliedsbeiträge sind gestaffelt, Studenten etwa zahlen nur zehn Euro pro Monat, größere Unternehmen entsprechend mehr. Ein Zeitpass für eine Woche etwa kostet dann 50 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. In den Buchungskosten sind alle Nebenkosten enthalten, inklusive Display bei den Einzelarbeitsplätzen und Komplettmöblierung bei den Büroräumen. Ein schneller WiFi-Zugang ist selbstverständlich vorhanden.

Der 26-Jährige Tobias Meyer hat bei „SOL.Service Online“ in Hameln seine Ausbildung zum Mediengestalter gemacht und gerne die Herausforderung angenommen, in Wilhelmshaven als Standortleiter zu arbeiten. „Es ist der erste Coworking-Space in Wilhelmshaven“, sagt er stolz. „Die Nachfrage vor allem nach den Büroräumen ist sehr groß, nicht nur bei Start-up-Unternehmen.“

Den Mitgliedern der HAVENWERFT stehen jedoch nicht nur einfach preisgünstige Arbeitsplätze zur Verfügung, sie haben auch die Chance, sich mit anderen Kreativen zu vernetzen und bestenfalls von den „Werftarbeitern“ gefördert zu werden. „Wir können bis zu acht Arbeitsplätze fördern“ sagt Tobias Meyer und berichtet vom Studenten Julian Fuchs, der in der HAVENWERFT nicht nur ein tolles Multimedia-Atelie zu günstigen Konditionen mieten kann, sondern auch als Werkstudent von der HAVENWERFT gefördert wird.

„Selbstverständlich sind wir auch mit den Wirtschaftsförderern vor Ort vernetzt, zum Beispiel mit Plug & Work oder der JadeBay“, so Meyer weiter. Demnächst veranstalte der Bürgerverein Süd sein Sommerfest in der HAVENWERFT und auch beim Wochenende an der Jade oder dem Rheinstraßenfest öffne man seine Türen für Neugierige und Interessierte.

„Wir hoffen, dass wir hier bleiben können“, so Meyer. Denn das Peine-Gebäude soll von einem Investor Schritt für Schritt - von oben nach unten - zu einem Wohnhaus umgebaut werden. Doch bis dahin fließt noch viel Wasser die Jade hinunter. „Einige Jahre“ schätzt Meyer. „So lange haben wir hier beste Bedingungen für unsere Co-WorkingArea.“

Kostenlos abonnieren - Unser Newsletter für die Region