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Lokal26.de Wilhelmshaven

Corona-Krise: Der Kampf gegen die schnelle Ausbreitung des Virus

25.03.2020

Wilhelmshaven Das Coronavirus ist eine neue Herausforderung für die ganze Welt. Auch in Wilhelmshaven wurden Regeln aufgestellt, die verhindern sollen, dass sich das Virus weiter rasant ausbreitet.

Private Besuche

Außerhalb der eigenen vier Wände sind private Besuche im „jeweiligen privaten Bereich“, zum Beispiel beim Partner, weiterhin erlaubt, so die Pressesprecherin der Stadt, Julia Muth. Allerdings sollen Kontakte zu Menschen außerhalb des eigenen Hausstandes auf ein „absolut notwendiges Minimum“ reduziert werden. Auf mehrere Gäste sollte man also aktuell verzichten, auch zum Osterbrunch.

Strandspaziergang

Grundsätzlich dürfen zwar unter den aktuellen Weisungen von Bund und Ländern Bürger das Haus alleine oder maximal zu zweit für Spaziergänge verlassen – Ausnahmen gelten für Familien oder Personen, die in einem Haushalt leben. Die Gemeinde Wangerland rät aber eindringlich von Strandspaziergängen in Hooksiel, Horumersiel und Schillig ab, da es dort insbesondere am Wochenende schnell zu einer Menschenansammlung kommen kann. Um vorzubeugen, hat die Gemeinde strandnahe Parkplätze gesperrt.

Kitesurfen

Die Kitezonen in Hooksiel und Schillig sind nach der Allgemeinverfügung des Landkreis Friesland vom 17. März nicht nutzbar.

Hotelgäste

Touristische Übernachtungen sind derzeit nicht erlaubt. Wer dienstlich unterwegs ist, darf in einem Hotel unterkommen.

Reisen

Reisen, die bis Ende April angetreten werden sollten, können kostenlos storniert werden. „Wer für die Osterferien beispielsweise eine Auslandsreise mit Flug und Hotel oder eine Unterkunft auf einer deutschen Insel gebucht hat, kann sein Geld zurückverlangen“, erklärt Tiana Preuschoff, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Umbuchungen müssen Kunden dabei nicht akzeptieren.

Für Reisen im Sommer rät die Rechtsexpertin abzuwarten. Wer jetzt storniert, muss möglicherweise anfallende Kosten selber tragen. Dies gelte auch, wenn die Reise später nicht angeboten werden kann.

Stehen noch Restzahlungen aus, könne kein pauschaler Rat gegeben werden, so Preuschoff. In den Verträgen stehe häufig, dass dieser ohne die Restzahlung verfällt – das vorher gezahlte Geld jedoch nicht zurückerstattet wird. Zahlt man die volle Summe besteht andererseits jedoch das Risiko, das gesamte Geld zu verlieren. Dies könne zum Beispiel passieren, wenn Kunden die Reise später nicht antreten wollen oder der Reiseanbieter Insolvenz anmeldet. „Wir empfehlen Kunden immer, zunächst mit dem Anbieter zu reden. Vielleicht findet sich gemeinsam eine Lösung“, sagt die Rechtsexpertin.

Pakete beim Zoll

Die Zollämter bleiben weiterhin offen für Publikumsverkehr, so Frank Mauritz, Pressesprecher des Hauptzollamtes Oldenburg. Dies gelte auch für die Kontaktstellen in Fragen der Kfz-Steuer. Allerdings sagt Mauritz: „Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, eigenverantwortlich auf den Besuch unserer Zollämter zu verzichten, sofern dies möglich ist.“ Viele Anliegen ließen sich telefonisch oder via E-Mail klären.

Seit dem 1. Februar gebe es zudem die Möglichkeit zur Postabfertigung. Wird also zum Beispiel ein Paket zum Zoll weitergeleitet, kann es auch ohne Erscheinen des Empfängers bearbeitet werden – auch bei einem Warenwert von über 1000 Euro.

Die Zahl der anwesenden Besucher könne allerdings „bei Bedarf beschränkt“ werden, erklärt Mauritz. Dies könne zu Wartezeiten führen, dine aber dem Infektionsschutz.

Busse, Linie 3 und 5

Ab heute passen die Stadtwerke die Fahrzeiten der Busse an. Der bislang bekannte Sonntagsfahrplan wurde dazu geändert, damit auch die Linien 3 und 5 berücksichtig werden können. Der Plan gilt von Montag bis Freitag. Morgens gibt es auf allen Linien zusätzliche Fahrten. Linie 3 wird samstags mit in den Sonntagsfahrplan aufgenommen. An Sonntagen gilt der normale Sonntagsfahrplan. „Ziel ist die Aufrechterhaltung eines stabilen öffentlichen Nahverkehrs“, erklärt Frank Rademacher, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft.

Hochzeiten

Zur Frage nach Hochzeiten, teilt Julia Muth mit, dass die Stadt derzeit mit allen Paaren in Kontakt stehe, die im April eine standesamtliche Hochzeit geplant haben.

Beerdigungen

Bestattungen sind weiter möglich, aber auch nicht wie bisher. „Man wird erfinderisch“, sagt Gorden Liebig, Geschäftsführer von „Karl Popken Bestattungen“. So stelle er zum Beispiel Desinfektionsspender auf dem Friedhof auf. Das ist der Ort auf den kleinere Bestattungsunternehmen aktuell zurückgreifen. Größere Unternehmen mit beispielsweise einer Andachtshalle hätten mehr Möglichkeiten.

Doch auch dort wird die Zahl der anwesenden Personen beschränkt. Bei Trauerfeiern dürfe aktuell nur der engste Familienkreis kommen, meist nicht mehr als rund zehn Personen, erklärt auch Julia Holzerland von „Novis Bestattungen“. Bei mehr Personen seien individuelle Termine möglich.

Generell wird versucht „die Wünsche jedes Einzelnen“ so gut umzusetzen wie möglich, berichtet Liebig. Musik käme dann beispielsweise aus Lautsprechern und elektrisches Licht ersetzt Kerzen. Trotzdem gebe es einige, die absagen und Bestattungen so weit verschieben, wie es geht.

Strafen

Die Frage nach Strafen könne nicht pauschal beantwortet werden, so Julia Muth. Es müsse zwischen Verstößen und Ordnungswidrigkeiten unterschieden werden und hänge vom Einzelfall ab.

Karoline MöllerLokalredaktion

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