Medienhaus Brune|Mettcker
  • Jeversches Wochenblatt
  • Wilhelmshavener Zeitung
  • Shop
  • Tickets
  • Werben
  • Kontakt
 
Lokal26.de Wilhelmshaven

Corona-Ticker: Ab Freitag Warnstufe 2 auch in Wilhelmshaven – Erster Omikron-Fall im Landkreis Wittmund

12.11.2021

Wilhelmshaven /Friesland /Ostfriesland Das Robert-Koch-Institut meldet 6.613.730 nachgewiesene Corona-Infektionen (+ 51.301 Neuinfektionen) und 106.680 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. (Stand: 15. Dezember).

In den Regionen Aurich und Wittmund liegt nach Angaben des Landes Niedersachsen derzeit die Corona-Warnstufe zwei vor. In Wilhelmshaven und Friesland gilt Warnstufe eins. (Stand: 15. Dezember)

Landkreis Wittmund

Aktuelle Fälle: 111

Insgesamt: 2088 (37 Todesfälle)

(15. Dezember)

Landkreis Aurich

Aktuelle Fälle: 405

Insgesamt: 5978 (68 Todesfälle)

(15. Dezember)

Stadt Wilhelmshaven

Aktuelle Fälle: 255

Insgesamt: 3114 (64 Todesfälle)

(15. Dezember)

Landkreis Friesland

Aktuelle Fälle: 331

Insgesamt: 2756 (46 Todesfälle)

(15. Dezember)

+++ Mittwoch, 15. Dezember +++

Warnstufe 2 gilt ab Freitag auch in Wilhelmshaven

Pressemitteilung der Stadt: Die Warnstufe 2 wird ab dem kommenden Freitag, 17. Dezember, auch in Wilhelmshaven gelten – und mit ihr strengere Corona-Regelungen. Konkret bedeutet dies, dass in vielen Bereichen wie in der Gastronomie, der Hotellerie oder beim Sport jeweils im Innenbereich nun die 2Gplus-Regelung gilt – es sei denn, der Betreiber reduziert seine Kapazitäten. Bei Veranstaltungen, in Discos oder auf Weihnachtsmärkten gilt ab Freitag generell die 2Gplus-Regel. Somit muss nun zusätzlich zum Geimpften- oder Genesenennachweis ein tagesaktueller Test vorgelegt werden. Wer bereits über eine Booster-Impfung verfügt, ist von der Testpflicht ausgenommen.

Und eine weitere Ausnahme gilt: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind sowohl von der 2G-, also auch von der 2Gplus-Regelung ausgenommen. Nur, wenn Unter-18-Jährige eine Disco, einen Club oder eine Shisha-Bar besuchen wollen, benötigen sie die entsprechenden Nachweise.

Die Warnstufe 2 wird jetzt landesweit ausgerufen, weil die beiden Indikatoren „Hospitalisierung“ und „Intensivbettenbelegung“ fünf Werktage in Folge den jeweiligen Schwellenwert überschritten haben. Aus diesem Grund hat das niedersächsische Gesundheitsministerium am heutigen Mittwoch, 15. Dezember, eine Allgemeinverfügung veröffentlicht, mit der ab Freitag landesweit die Regelungen der Corona-Warnstufe 2 gelten.

Pistorius befürchtet Radikalisierung von Gegnern der Corona-Politik

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius warnt vor einer möglichen Zunahme der Gewalt von Kritikern der Corona-Auflagen. Zwar gebe es bisher keine konkreten Anhaltspunkte für Anschläge aus dem Milieu, wie bei jeder Radikalisierung seien Anschläge aber auch nicht auszuschließen, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Hannover. „Wenn Radikalisierungen stattfinden, im Internet, alleine oder in kleinen Gruppen, dann ist es oft nur noch ein kleiner Schritt von dem radikalen Gedankengut zu einem Anschlag. Deswegen ist das durchaus zu befürchten.“Experten und Verfassungsschützer gingen davon aus, dass etwa die Debatte über eine Impfpflicht sehr wahrscheinlich zu einer Radikalisierung „eines kleinen Kerns dieser Bewegung“ führen werde. Diese werde auch wieder abebben, sagte Pistorius, doch es sei Wachsamkeit gefragt. „Der harte Kern dieser Truppen, die da unterwegs sind, sind eben nicht einfach nur Corona-Leugner und Impfskeptiker oder -ängstliche, sondern es sind Leute, die den Staat ablehnen.“

Erster Omikron-Fall im Landkreis Wittmund

Erstmals ist die Infektion mit der Omikron-Variante im Landkreis Wittmund nachgewiesen worden. Es handelt sich dabei um eine Frau Mitte 40, die mit ihrem Mann aus Namibia zurückgekehrt war. Beide befinden sich seit dem 4.12.2021 im Kreisgebiet und sind seitdem in Quarantäne.

Am Dienstag (14.12.2021) sind insgesamt 5 neue positive Fälle hinzugekommen.

25 weitere Personen sind inzwischen genesen, sodass die Zahl der aktiven Fälle im Kreisgebiet derzeit 111 beträgt. Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) angegebene 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis Wittmund liegt bei 123,7.

Von der Leyen: Omikron wird bis Mitte Januar in Europa dominieren

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwartet, dass Omikron voraussichtlich bis Mitte Januar die vorherrschende Variante des Corona-Virus in der Europäischen Union sein wird. Die EU sei aber gut auf die Bekämpfung von Omikron vorbereitet, da 66,6 Prozent der europäischen Bevölkerung inzwischen vollständig gegen Corona geimpft seien.Sie sei zuversichtlich, sagte von der Leyen, dass die EU die Stärke und die Mittel habe, die Krankheit zu besiegen. Doch sie sei traurig, dass Weihnachten wieder einmal von der Pandemie überschattet werde.

Heil: Mangel an Corona-Impfstoff „schwer irritierend“

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat deutliche Kritik an der Beschaffung von Corona-Impfstoff unter dem früheren Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geübt. Die Nachricht des neuen Ressortchefs Karl Lauterbach (SPD), dass für das nächste Jahr zu wenig Impfstoff zur Verfügung stehe, sei „schwer irritierend“, sagte Heil am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Da habe die Vorgängeradministration im Bundesgesundheitsministerium offensichtlich „nicht klar Schiff gemacht“. Das müsse nun die neue Bundesregierung leisten.„Wir sind jetzt mit allen Kanälen, mit allen Mitteln dran, genug Impfstoff zu beschaffen“, versicherte Heil. „Das müssen wir gemeinsam versuchen, in den Griff zu bekommen.“ Das mache Lauterbach als Minister nicht nur kommunikativ, sondern auch organisatorisch viel besser. Er verwies darauf, dass die neue Regierung einen Krisenstab zur Organisation der Impfkampagne und ein Expertengremium zur Beratung eingesetzt habe. „Da sind jetzt endlich Strukturen geschaffen worden, damit wir Deutschland sicher durch diesen schwierigen Winter, durch die vierte Welle bringen.“

Corona-Impfungen für Fünf- bis Elfjährige starten

In Niedersachsen starten an diesem Mittwoch die Corona-Impfungen für Fünf- bis Elfjährige. Unter anderem gibt es ein Angebot im ehemaligen Regenwald-Panorama am Zoo Hannover. Zum Start um 15.30 Uhr wird Regionspräsident Steffen Krach (SPD) erwartet. Der Landkreis Lüneburg beginnt ebenfalls mit einem Angebot speziell für Kinder ab fünf Jahren. Um 14.00 Uhr geht es in einer Sporthalle der Stadt los. Angesprochen seien vor allem Kinder, die Vorerkrankungen haben oder sich nicht in ihrer Kinder- oder Hausarztpraxis impfen lassen könnten, hieß es. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist seit kurzem auch für Kinder ab fünf Jahren zugelassen. In Bremen starteten die Kinder-Impfungen bereits am Dienstag. Es werde der gleiche Wirkstoff verwendet wie für Erwachsene, allerdings in einer niedrigeren Konzentration, teilte die Gesundheitsbehörden mit.

Schärfere Impfregeln greifen in Frankreich - Kinderimpfung beginnt

In Frankreich müssen Menschen ab 65 Jahren von Mittwoch an zum Großteil über eine Auffrischimpfung verfügen, damit sie weiter als vollständig geimpft gelten und ihr Corona-Pass gültig bleibt. Die Verschärfung greift, wenn die letzte Impfdosis sieben Monate oder länger zurückliegt. Nur mit dem Gesundheitspass, einem Nachweis von Impfung, Genesung oder Corona-Test, können die Menschen in Frankreich Restaurants und Veranstaltungen besuchen oder per Flugzeug oder Fernzug verreisen. Nach dem Verstreichen der Frist können Betroffene bis zur Booster-Impfung jeweils einen Test machen, wenn sie einen 3G-Nachweis benötigen.

Seit Anfang September bereits können Menschen ab 65 Jahren in Frankreich eine Auffrischimpfung erhalten. In den Impfzentren können sie seit kurzem auch ohne Termin für eine Impfung vorbeikommen. 14,4 Millionen Menschen in Frankreich haben inzwischen eine Auffrischimpfung erhalten. Für Menschen ab 18 Jahren greift die Notwendigkeit zur Auffrischimpfung für den Corona-Pass am 15. Januar, ebenfalls vorausgesetzt, die letzte Impfung liegt sieben Monate oder länger zurück.

Ebenfalls ab Mittwoch beginnt in Frankreich die Corona-Schutzimpfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren. Impfberechtigt sind zunächst Kinder mit Vorerkrankungen und solche, die mit geschwächten Menschen zusammenleben. Für die übrigen Kinder dieser Altersgruppe wird die Möglichkeit zu einer freiwilligen Impfung im Laufe der kommenden Tage erwartet.

Die Corona-Lage hat sich in Frankreich in den vergangenen Wochen verschlechtert. Die Sieben-Tage-Inzidenz, das heißt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen einer Woche, lag zuletzt bei gut 500.

RKI registriert 51.301 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 353,0

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 353,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte die bundesweite Inzidenz bei 375,0 gelegen, vor einer Woche bei 427 (Vormonat: 319,5).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI nun binnen eines Tages 51 301 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 69 601 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 453 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 527 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6 613 730 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 5,21 (Montag 5,17) an. Die Zahl der Genesenen bezifferte das Institut am Mittwoch auf 5 559 700. An oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 starben demnach 106 680 Menschen.

Mediziner: Nutzung der Notfallreserve hat Folgen für andere Patienten

Sollten die Intensivstationen in Deutschland in großem Umfang auf ihre Notfallreserve zurückgreifen müssen, hätte dies laut Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) Folgen für einen Großteil der anderen zu behandelnden Patienten. Andere Behandlungen müssten dann weitgehend verschoben werden, teilte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß mit. Die für die Notfallreserve benötigten zusätzlichen Pflegekräfte stünden für die Behandlung anderer Patienten auf den Normalstationen nicht mehr zur Verfügung, sagte Gaß.

Als sogenannte Notfallreserve melden die Kliniken ihre Kapazitäten an Intensivbetten und Mitarbeitern, die sie bei dringendem Bedarf innerhalb von sieben Tagen zusätzlich einsetzen können. Die Angaben beruhen auf täglichen Meldungen der einzelnen Intensivstationen. Der Mindeststandard dafür ist laut Deutscher Interdisziplinärer Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) ein Bett, ein Beatmungsgerät, Sauerstoff, ein Monitor und Geräte zur Medikamentengabe.

Ob die Notfallreserve aktiviert wird und in welchem Umfang das geschieht, entscheiden die Kliniken laut Gaß etwa auch in Absprache mit umliegenden Krankenhäusern selbst.

+++ Dienstag, 14. Dezember +++

Lauterbach wirbt für einheitliche Linie bei Booster-Abstand

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat für eine einheitliche Linie geworben, nach welcher Zeit vollständig Geimpfte eine zusätzliche Auffrischungsimpfung bekommen sollten. „Es ist sicherlich problematisch, wenn jedes Bundesland beim Booster-Abstand demnächst andere Wege gehen würde“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Berlin. „Hier brauchen wir evidenzbasierte, aber auch einheitliche Empfehlungen.“

Der Minister äußerte sich zurückhaltend dazu, dass Booster-Impfungen in Nordrhein-Westfalen nun grundsätzlich bereits nach vier Wochen möglich sind. Er müsse dies zunächst prüfen, sagte Lauterbach. Medizinisch sei eine so frühe Booster-Impfung aus seiner Sicht schwierig und werde auch von den führenden Experten so nicht vorgetragen. Diskutiert werde über einen Abstand von vier Monaten.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt in der Regel einen Abstand von sechs Monaten zur letzten Dosis der Grundimmunisierung, eine Verkürzung auf fünf Monate ist demnach auch möglich. (dpa)

England schafft Hotel-Quarantäne für Reisende vorerst ab

Angesichts der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante im eigenen Land hat sich England vorerst von der verpflichtenden Hotel-Quarantäne verabschiedet, die bislang für einige Einreisende galt. Ab Mittwoch (4.00 Uhr Ortszeit) würden alle elf noch verbleibenden Länder - also Südafrika und weitere afrikanische Staaten - von der sogenannten roten Liste entfernt, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Dienstag im Londoner Unterhaus. Da sich Omikron bereits schnell im Land, verbreite, sei die Maßnahme nicht mehr geeignet, um die Ausbreitung bedeutsam zu verhindern. Die anderen britischen Landesteile haben ihre eigenen Einreiseregeln. (dpa)

Italien verschärft Covid-19-Regeln - Impfpflicht für Lehrer

Italien verschärft sukzessive seine Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie. Ab Mittwoch soll etwa eine Impfpflicht für Lehrer, Erzieher, Militär, Polizisten, Rettungskräfte sowie Mitarbeiter der Gesundheitsverwaltung greifen, wie italienische Medien (Dienstag) übereinstimmend berichten. Für Gesundheitspersonal gilt bereits eine Impfpflicht. Diese werde um eine Pflicht zur Drittimpfung (“boostern“) ergänzt. Impfverweigerer würden demnach ohne Gehaltsfortzahlung vom Dienst suspendiert.

Seit vergangener Woche gilt zudem in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens in Italien der sogenannte „Super Green Pass“, der den deutschen 2G-Regeln entspricht. Damit dürfen nur Geimpfte oder Genesene in Restaurants und zu Veranstaltungen gehen. Auch wurde der Gesundheitsnotstand bis Ende März verlängert.

Die Corona-Lage ist in Italien derzeit entspannter als in anderen europäischen Ländern. Auch dort steigen die Inzidenzen, aber moderat. Am Dienstag wurden rund 12.700 neue Infektionen gemeldet.

Immunologen gegen Boostern für alle schon nach vier Wochen

Eine Booster-Impfung schon nach vier Wochen macht aus Sicht von Immunologen wenig Sinn. In Nordrhein-Westfalen ist eine dritte Impfung gegen das Coronavirus nach einem Erlass der Landesregierung künftig bereits nach einem Monat möglich. Manche Politiker fordern bereits, diesen Weg auszuweiten. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie sieht das kritisch.

„Aus immunologischer Sicht sind vier Wochen Abstand zu der dritten Impfung zu früh“, sagte die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Prof. Christine Falk (Hannover), der Deutschen Presse-Agentur. Das Immunsystem sei dann noch mit der „Reifung“ beschäftigt. „Wenn man diesen Vorgang zu früh durch eine dritte Impfung mit der Verabreichung des Antigens beschäftigt, stört das den Reifungsprozess eher, als dass es ihn unterstützt.“

Aus immunologischer Sicht seien vier Monate Abstand zwischen Zweit- und Drittimpfung das Minimum, sagte Prof. Carsten Watzl (Dortmund), Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Die Entscheidung in NRW sei vermutlich aus Angst vor Omikron gefallen, sagte Watzl. Er hält das aber „für nicht zielführend. Was zielführender wäre, wäre jetzt noch mal die Rate der Erst- und Zweitimpfungen zu steigern.“

Norwegen verbietet wegen Corona Alkohol in Kneipen und Restaurants

In Norwegen ist Alkohol über die Feiertage in Restaurants, Kneipen und Hotels tabu. Von diesem Mittwoch an gilt für vier Wochen - also auch über Weihnachten und Neujahr - ein absolutes Ausschankverbot. Ziel ist es, soziale Zusammenkünfte zu verringern und damit letztlich der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus entgegenzuwirken. Finanzminister Trygve Slagsvold Vedum kündigte am Dienstag weitere staatliche Unterstützung für Betriebe an, die von dem Verbot und weiteren Maßnahmen betroffen sind.

Das Ausschankverbot war am Montagabend von der Regierung beschlossen worden. Ministerpräsident Jonas Gahr Støre machte auf einer Pressekonferenz in Oslo klar: „Es wird nicht erlaubt sein, Alkohol in Restaurants, Bars oder Hotels zu trinken.“ Hinzu kommen strengere Regeln für öffentliche Veranstaltungen, organisierte Freizeitaktivitäten und im Kulturleben.

Verbunden ist die Verschärfung der Maßnahmen mit großen Sorgen vor der Omikron-Ausbreitung. Wie eine am Dienstag aktualisierte Auflistung des norwegischen Gesundheitsinstituts FHI zeigte, wurden in dem skandinavischen Land mit mehr als fünf Millionen Einwohnern inzwischen mindestens 1176 Omikron-Infektionen nachgewiesen.

Niedersachsens Gesundheitsministerin kritisiert vage Stiko-Empfehlung für Kinderimpfungen

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens hält die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu den Corona-Kinderimpfungen für zu vage. Für Ärzte und Eltern sei es schwierig, dass die Stiko die Impfung nur für Kinder mit Vorerkrankungen oder Risikofamilien ausdrücklich empfehle - und für alle anderen die Entscheidung offen lasse, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag im Gesundheitsausschuss des Landtags in Hannover.Behrens kündigte an, dass die Kinderimpfungen von Mittwoch an in 19 Landkreisen sowie in 14 Kinderkliniken in Niedersachsen angeboten werden. Sie rechne damit, dass in nächster Zeit etwa ein Drittel der Fünf- bis Elfjährigen auf Wunsch der Eltern geimpft werden solle.

Familienministerin: Kein Druck bei Kinderimpfungen

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) sieht beim Thema Kinderimpfungen derzeit keine Gefahr für eine weitere Spaltung der Gesellschaft. Aktuell herrsche kein Druck auf Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollten, sagte sie am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. Wer noch Fragen zu der Immunisierung habe, könne auf eine gute Struktur der Beratung und Information zurückgreifen. Zunächst sei es ein „sehr guter Schritt“, dass die Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren begonnen hätten und alle Eltern, die diese für ihre Kinder in Anspruch nehmen wollten, möglichst rasch Termine bekämen.

„Es ist ein gutes Zeichen für die Pandemiebekämpfung, dass es so gut angelaufen ist mit den Impfungen für Kinder“, sagte Spiegel. „Es zeigt, dass es viele Familien in Deutschland gibt, die sehr sehnsüchtig darauf gewartet haben und die sehen, dass es wichtig ist, auch die Kinder zu schützen.“ Dass in dieser Woche 2,5 Millionen Impfdosen für Kinder ausgeliefert werden sollten, sei „schon eine Hausnummer“, wichtig sei aber, dass weitere Dosen folgen.

Die Impfungen für Kinder von fünf bis elf Jahren haben am Montag bundesweit begonnen. Die Ständige Impfkommission hat die Impfung in dieser Altersgruppe für Kinder mit Vorerkrankungen oder mit engem Kontakt zu Menschen aus Risikogruppen empfohlen. Alle anderen können auf individuellen Wunsch ebenfalls geimpft werden. In Deutschland leben etwa 4,5 Millionen Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren. Für sie ist in der EU derzeit nur der Impfstoff von Biontech (Comirnaty) zugelassen.

Sängerin Billie Eilish über Corona-Infektion: „Es war furchtbar“

Superstar Billie Eilish hat erstmals über ihre Covid-Erkrankung gesprochen. „Es war schlimm.“ Immerhin sei sie nicht daran gestorben, „aber das ändert nichts daran, wie schlecht es mir ging. Es war furchtbar“, sagte die 19-Jährige in der „Howard Stern Show“ des Senders „SiriusXM“. Sie sei fast zwei Monate krank gewesen und spüre immer noch die Auswirkungen der Krankheit.

Erkrankt sei sie im August - nach ihrer Impfung. „Ich möchte, dass klar ist, dass es mir nur wegen des Impfstoffs gut geht. Denn ich glaube, wenn ich nicht geimpft gewesen wäre, wäre ich wohl gestorben, weil es so schlimm war“, sagte sie. Und weiter: „Es fühlte sich schrecklich an. Aber für eine Covid-Erkrankung war es noch nicht einmal schlimm.“

Die Sängerin warb für die Corona-Impfung: „Der Impfstoff ist verdammt toll.“ Er habe ihre Eltern und ihre Freunde davor bewahrt, sich anzustecken.

RKI registriert 30.823 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 375,0

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 375,0 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 389,2 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 432,2 (Vormonat: 312,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 30.823 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.54 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 36.059 Ansteckungen.

Das RKI hatte am Montag darauf hingewiesen, dass aufgrund technischer Probleme am Samstag und Sonntag keine Daten aus Niedersachsen übermittelt wurden.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 473 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 399 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.562.429 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 5,17 (Sonntag 5,47) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Dienstag mit 5.497.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 106.227.

Proteste gegen Corona-Maßnahmen in mehreren Bundesländern

Erneut haben Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen am Montagabend in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Thüringen protestiert. In Magdeburg nahmen nach Schätzungen der Polizei rund 3.500 Menschen an einer Demonstration teil. In Dresden versammelten sich laut Polizei rund 100 Personen, die sich nach Aufforderung entfernten. Ein Zug von mehr als 100 Menschen wurde aufgelöst. Gegen ein Dutzend Personen wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. An einem Autokorso der Initiative „Querdenken 351“ beteiligten sich nach Angaben eines Polizeisprechers 119 Fahrzeuge.

In Chemnitz wurde aufgrund einer unerlaubten Versammlung eine Straße gesperrt. Die Polizei setzte dort 78 Demonstranten fest und leitete Bußgeldverfahren ein. In Bautzen versammelten sich etwa 200 Menschen.

Laut Lagedienst der Polizei waren in mehr als 20 brandenburgischen Städten Versammlungen mit Corona-Bezug geplant, darunter in Königs Wusterhausen, Guben, Eberswalde, Potsdam und Cottbus.

In Falkensee bei Berlin nahmen laut „Bündnis gegen rechts“ am Abend rund 400 Menschen an einem sogenannten „Spaziergang“ gegen die Corona-Schutzmaßnahmen teil. An Protesten dagegen hätten sich rund 100 Menschen beteiligt, sagte ein Bündnis-Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd).

In Erfurt versammelten sich einige hundert Gegner der Corona-Maßnahmen auf dem zentralen Anger. Polizisten hinderten laut Innenministerium mehrere Gruppen daran, in der Innenstadt zu demonstrieren. An mehreren Orten der Landeshauptstadt kam es zu Festnahmen.

Sechs Polizisten bei verbotener Demonstration in Mannheim verletzt

Bei einer verbotenen Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mit bis zu 2.000 Teilnehmenden sind am Montagabend in Mannheim sechs Polizistinnen und Polizisten verletzt worden. Die Menschen seien ohne Einhaltung der Abstandsregeln und der Maskenpflicht in mehreren Aufzügen durch die Innenstadt gezogen, teilte die Polizei mit. Platzverweise seien ignoriert worden, und einige Menschen hätten versucht, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen.

Die Polizei zeigte insgesamt 121 Personen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz an. Weitere drei Menschen müssten wegen verschiedener Straftaten wie Widerstand oder Beleidigung mit Strafverfahren rechnen.

Schausteller auf Weihnachtsmärkten leiden unter 2G-plus-Regelung

Viele Schausteller haben durch die strengen Corona-Regeln auf den Weihnachtsmärkten erhebliche finanzielle Einbußen erlitten. Im Vergleich zu 2019 erwirtschaften die Standbetreiber im Schnitt derzeit nur 15 bis 20 Prozent des Umsatzes, wie der Schaustellerverband Niedersachsen mitteilte. „Die Lage ist brenzlig bis katastrophal“, sagte Vorsitzender Kevin Kratzsch.

Besucher, die etwas essen oder trinken möchten, müssen in weiten Teilen des Landes zusätzlich zu ihrem Impf- oder Genesenenausweis auch einen tagesaktuellen Corona-Test vorweisen. Die 2G-plus-Regelung mache einen spontanen Weihnachtsmarktbesuch schwierig. Kratzsch vermutet außerdem, dass viele Menschen Angst hätten und deswegen lieber zu Hause blieben.

In den letzten zwei Jahren seien fast alle Veranstaltungen und traditionellen Volksfeste abgesagt worden. Nun hätten die Schausteller für die Weihnachtsmärkte viel Aufwand und Geld investiert, um ihre Stände aufzubauen, Personal einzustellen und Ware einzukaufen. „Viele meiner Kollegen sind schier verzweifelt.“

Für die Standbetreiber in Hannover sei der diesjährige Weihnachtsmarkt sogar eher ein Minusgeschäft. Trotzdem seien sie froh, dass sie im Gegensatz zu anderen Städten in Niedersachsen nicht schließen müssten, sagte Kratzsch. Denn die Schausteller haben laut ihm in gewisser Weise auch einen emotionalen Auftrag: den Menschen Freude zu bringen.

Mehrere Kommunen hatten beschlossen, Märkte vorzeitig zu schließen - etwa in Osnabrück, Hameln und Göttingen. Als Grund nannten sie die erheblichen Umsatzeinbußen.

+++ Montag, 13. Dezember +++

Omikron-Variante ist im Landkreis Leer angekommen – Reiserückkehrerin aus Südafrika infiziert

Im Landkreis Leer ist erstmals die Omikron-Variante B.1.1.529 des Coronavirus nachgewiesen worden. Betroffen ist eine Person aus dem Kreisgebiet, die sich während eines Auslandsaufenthaltes in Südafrika infiziert hat.

Die Infektion mit dem Coronavirus ist bereits länger bekannt. Eine valide Varianten-Typisierung stand aber bis jetzt noch aus. Dem Leeraner Gesundheitsamt wurde nun durch ein Labor die Variante B.1.1.529 bestätigt.

Das Fallgeschehen ist überwiegend abgeschlossen. „Die Reiserückkehrerin hat sich nach Bekanntwerden der ersten Varianten-Fälle aus Südafrika auf der Heimreise vorbildlich verhalten“ so der Landkreis Leer in einer Pressemitteilung. Es fand eine kontaktlose Rückreise und eine Isolierung vom häuslichen Umfeld statt. Folgefälle sind aktuell nicht entstanden.

Südafrika wurde Ende November neben sieben weiteren afrikanischen Ländern durch das RKI als Virusvariantengebiet eingestuft, wodurch bundesweit verschärfte Einreiseregeln gelten. Das Land Niedersachen hatte zuletzt bekanntgegeben, dass die Geschwindigkeit der Reproduktion der Omikron-Variante gegenüber der bisher vorherrschenden Delta-Variante deutlich erhöht sein. Omikron soll - so erste wissenschaftliche Erkenntnisse - die Immunantwort bei Geimpften und Genesenen mindestens teilweise umgehen können. Eine dritte Impfung (Booster) aber erhöht die Immunantwort im Falle einer Infektion und bietet daher einen noch besseren Schutz.

Ansturm auf Booster-Impfungen in England nach Appell von Johnson

Nach einem eindringlichen Appell des britischen Premiers Boris Johnson hat es am Montag in England einen großen Ansturm auf Booster-Impfungen gegeben. Vor vielen Impfzentren und Apotheken bildeten sich lange Schlangen, außerdem erlebten etliche Briten Störungen im Online-Buchungssystem des nationalen Gesundheitsdienstes NHS. Beides dürfte auch damit zu tun haben, dass seit Montagmorgen alle über 30-Jährigen sich Impftermine buchen oder sich in die Schlangen einreihen dürfen. Zuvor war dies nur für über 40-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen möglich.

Bereits vor 9.00 Uhr morgens hätten sich am Montag rund 110 000 Menschen einen Impftermin erklickt, hieß es aus der Downing Street. Ziel ist es, bis Ende des Jahres im Schnitt mehr als eine Million Menschen pro Tag zu „boostern“. Alle Erwachsenen sollen bis dahin eine Auffrischungsimpfung bekommen können. Johnson hat dieses Zieldatum am Sonntag um einen Monat vorgezogen, um im Kampf gegen die hochansteckende Omikron-Variante die Oberhand zu gewinnen. Bei der Booster-Mission kommen auch 750 Kräfte des Militärs zum Einsatz.

Man stehe angesichts der Omikron-Variante einem Notfall gegenüber, weshalb dringend der Impfschutz verstärkt werden müsse, sagte Johnson in einer Fernsehansprache am Sonntagabend. Die gute Nachricht sei, dass das Schutzniveau mit einer dritten Impfdosis wieder erhöht werden könne. „Lasst euch jetzt boostern!“, sagte er.

Linke-Chefin „froh“ über Start der Kinderimpfungen

Die Linken-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow hat den Start von Kinderimpfungen gegen Corona in dieser Woche begrüßt. Sie habe für ihren siebenjährigen Sohn bereits einen Impftermin gebucht, sagte sie am Montag in Berlin. „Insofern bin ich auch persönlich froh, dass wir endlich Kinder gegen Corona impfen können.“ Aus ihrer Sicht habe das viel zu lange gedauert. Für den Schutz der Kinder sei es enorm notwendig. Hennig-Wellsow sagte, sie hoffe, dass die Kinderimpfungen wesentlich koordinierter und schneller stattfänden, als bei Erwachsenen.Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte eine Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren empfohlen, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Außerdem können Eltern nach individueller Aufklärung auch ihre gesunden Kinder impfen lassen. Die Kinderimpfungen mit einem Corona-Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige sollen in dieser Woche anlaufen.

Nach 20 Uhr kein Schnelltest mehr - Männer attackieren Mitarbeiter

Drei Männer sollen in Krefeld einen Mitarbeiter eines Corona-Testzentrums angegriffen und verletzt haben, weil sie nach dem Ende der Öffnungszeit keine Schnelltests mehr bekamen. Die Männer seien um kurz nach 20.00 Uhr am Samstagabend gekommen. Zu dem Zeitpunkt habe das Testzentrum aber keinen Zugriff mehr auf die Computersysteme gehabt. Als der 27-jährige Mitarbeiter dies den Männern sagte, hätten sie ihn mit Schlägen und Tritten attackiert, berichtete die Polizei am Montag.Der 27-Jährige ging leicht verletzt zu Boden, zwei Kollegen vertrieben daraufhin die Angreifer. Sie seien mit einem Geländewagen mit Düsseldorfer Kennzeichen geflohen, die Polizei sucht Zeugen.

Corona-Folgen: Bis zu einer Million Krebsfälle unentdeckt

Wegen der Corona-Pandemie drohen in der Europäischen Union einem Zeitungsbericht zufolge massive Rückschläge bei der Krebsbekämpfung. Nach Schätzungen seien in Europa wegen der coronabedingten Störungen der Gesundheitssysteme bis zu einer Million Fälle von Krebserkrankungen unentdeckt geblieben, heißt es laut den Zeitungen der Funke Mediengruppe in einem gemeinsamen Bericht von EU-Kommission und OECD, der am Montag vorgestellt werden soll.

Vor allem während der Höhepunkte der Pandemie habe sich der Zugang zur Krebsdiagnose und -behandlung verzögert. Es sei zu erwarten, dass dies negative Auswirkungen auf Prognose und Überleben von betroffenen Patienten habe.

Laut dem Report zum Stand der Gesundheit in der EU ist die Zahl der Corona-Toten wahrscheinlich höher als bislang angenommen, wie die Funke-Zeitungen weiter berichteten. Demnach starben in der EU bis Ende Oktober nach offizieller Zählung fast 800.000 Menschen wegen Corona vorzeitig. Der Vergleich der offiziellen Zahl der Corona-Toten und der Übersterblichkeit im langjährigen Durchschnitt der Sterbezahlen lege aber nahe, dass die Corona-Todesfälle wahrscheinlich unterschätzt würden. So habe die Übersterblichkeit in den ersten beiden Pandemiewellen fast doppelt so hoch gelegen wie die offizielle Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit Covid starben.

Experte: Kliniken müssen noch keine dringende Hilfe verwehren

Die Krankenhäuser sind in der Corona-Pandemie offenbar noch nicht in der Situation, dass Patienten dringend benötigte Hilfe verwehrt werden müsste. Das sagte am Montag der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, im ZDF-Morgenmagazin. Er zeigte sich zuversichtlich, dass dies auch in den kommenden Wochen so bleiben werde. Zugleich betonte Gaß, dass priorisiert und geprüft werde, ob Behandlungen möglicherweise aufgeschoben werden könnten.

Gaß verwies darauf, dass man sich positiv zu einer Impfpflicht für Beschäftigte in Krankenhäusern geäußert habe. Schon jetzt seien etwa 90 Prozent geimpft. Man sei zuversichtlich, die übrigen Beschäftigten über Gespräche zu erreichen. Gaß sagte, es sei zu hoffen, dass es nur sehr wenige Menschen seien, die sich dennoch nicht impfen lassen wollten und die die Kliniken „in letzter Konsequenz“ vielleicht verlieren könnten.

Ein Lockdown für alle Menschen in Deutschland ist nach Einschätzung von Gaß derzeit nicht erforderlich. Allerdings seien konsequente Kontaktbeschränkungen insbesondere für Ungeimpfte richtig. Eine allgemeine Impfpflicht sei eine logische Konsequenz, sollte sich herausstellen, dass die Variante Omikron sehr ansteckend sei.

RKI registriert 21.743 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 389,2

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 389,2 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 390,9 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 441,9 (Vormonat: 277,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 21.743 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 27.836 Ansteckungen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 116 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 81 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.531.606 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,71 (Donnerstag 5,75) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Montag mit 5.435.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 105.754.

Wegen Corona - Zoll beschlagnahmt in Bremen weniger gefälschte Ware

Kleidung, Parfüms und Spielzeug: Beamten des Hauptzollamtes Bremen haben im vergangenen Jahr deutlich weniger gefälschte Markenware beschlagnahmt. 2020 wurden eigenen Angaben zufolge Waren im Wert von 2,5 Millionen Euro einbehalten. Dass der Wert nur halb so hoch wie 2019 liege, habe einen Grund, betonte Sprecher Volker von Maurich. Demnach sank die Zahl der Importe infolge der Pandemie merklich. Im Corona-Jahr fanden Bremer Zöllner mehr als 90 000 gefälschte Produkte. Als viertgrößter Containerhafen Europas spielt Bremerhaven eine große Rolle bei der Einfuhr.

Doja Cat positiv auf Corona getestet - muss Konzerte absagen

US-Sängerin Doja Cat (26, „Planet Her“) ist nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie müsse traurigerweise mitteilen, dass ihre weiteren Konzerte im Rahmen der iHeartRadio Jingle Ball Tour abgesagt werden, schrieb die Sängerin am Sonntag auf Instagram. Sie sei gesundheitlich „okay“, aber ihre Stimmung sei am Boden, weil sie auf Auftritte in Philadelphia, Washington D.C., Atlanta und Miami verzichten müsse.

Bereits am Freitag hatte die Rapperin aus Vorsicht geplante Auftritte in New York und Boston abgesagt, nachdem einige Teammitglieder positiv getestet worden waren. Doja Cat ist bei der nächsten Grammy-Gala Ende Januar für acht Trophäen nominiert.

An der Jingle Ball Tour des US-Radiosenders iHeartRadio im Dezember nehmen traditionell bekannte Künstler teil. In dieser Saison standen Musiker wie Ed Sheeran, Dua Lipa, Jonas Brothers, Lil Nas X und Megan Thee Stallion in mehreren US-Metropolen auf dem Programm.

Festnahmen bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in Schweinfurt

Am Rande von Protesten gegen die Corona-Maßnahmen sind im bayerischen Schweinfurt zehn Menschen vorläufig festgenommen worden. Acht von ihnen hätten mit Schlägen und Tritten Beamte attackiert, die ihre Personalien feststellen wollten, teile die Polizei in der Nacht zum Montag mit. Zwei hätten versucht, ein Zivilfahrzeug der Schweinfurter Polizei in Brand zu stecken.Die Polizei sprach von „in der Hauptsache friedlichen und für polizeiliche Maßnahmen zugänglichen Protestlern“ bei der nicht angemeldeten Versammlung am Sonntag. In der Spitze hätten sich zwischen 1.800 und rund 2.000 Menschen daran beteiligt. Zum größten Teil seien diese ohne Maske auf zu engem Raum unterwegs gewesen. „Einige Dutzend aufwiegelnde Aggressoren“ hätten immer wieder weiter Gruppen zum Widerstand gegen die Polizei aufgerufen. Zwei der zehn Festgenommenen würden am Montag einem Ermittlungsrichter vorgeführt.

+++ Sonntag, 12. Dezember +++

Lockdown in Österreich fast überall zu Ende - Große Proteste

Kurz vor Ende des Lockdowns in Österreich sind am Wochenende erneut Zehntausende gegen die Corona-Auflagen auf die Straße gegangen. Allein in Wien nahmen am Samstag an einem Protestmarsch nach Angaben der Behörden rund 44 000 Menschen teil. Auch in anderen Städten des Landes kam es zu Kundgebungen.

Der Chef der rechten FPÖ, Herbert Kickl, rief in Wien zu Widerstand gegen den geplanten Impfzwang auf. Diese Maßnahme wie auch der zeitlich unbegrenzte Lockdown für Ungeimpfte seien ein „Anschlag auf die Menschlichkeit“. „Diese Regierung handelt sadistisch“, sagte der Rechtspopulist vor seinen Anhängern. Die Regierung will mit Unterstützung von vier der fünf Parlamentsparteien ab Februar eine Impfpflicht als Vorbeugung gegen weitere Corona-Wellen. Es drohen hohe Geldstrafen für Impfverweigerer.

Seit Sonntag sind die landesweiten Ausgangsbeschränkungen für die Geimpften und Genesenen fast überall vorbei. Ungeimpfte dürfen bis auf weiteres ihr Zuhause weiterhin nur für den Weg zur Arbeit, zur Erledigung von Einkäufen des täglichen Bedarfs oder zur Erholung verlassen. (dpa)

Bayern-Profi Kimmich will sich nun doch impfen lassen

Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich will sich dem ZDF zufolge nach einer Corona-Infektion nun gegen das Virus impfen lassen. Der Profi des FC Bayern München sagte dem Sender laut einem Bericht vom Sonntag: „Generell war es für mich einfach schwierig mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen.“ (dpa)

Gesundheitsminister beraten Ende der Testpflicht für dreimal Geimpfte

Die Gesundheitsminister der Länder wollen in der kommenden Woche über einen bundeseinheitlichen Wegfall der Corona-Testpflicht für dreimal Geimpfte beraten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bereite dazu einen Vorschlag vor und wolle diesen der Gesundheitsministerkonferenz am Dienstag vorlegen, sagte ein Sprecher seines Ministeriums am Sonntag. Die Details sollten dann besprochen werden. Zuerst hatte die „Bild am Sonntag“ berichtet. (dpa)

RKI registriert 32.646 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 390,9

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 390,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 402,9 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 439,2 (Vormonat: 263,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 32 646 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.05 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 42 055 Ansteckungen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher. (dpa)

Scholz: Es darf bei der Corona-Bekämpfung keine roten Linien geben

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dafür plädiert, im Kampf gegen die Corona-Pandemie flexibel beim Ergreifen von Gegenmaßnahmen zu sein. „Es darf keine roten Linien geben, das hat uns diese Pandemie nun wirklich gezeigt. Wir müssen immer bereit sein umzudenken, wenn die Umstände es erfordern“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Dann müsse man schnell und entschlossen handeln.

„Damit die Krankenhäuser trotz der vielen Corona-Patienten genügend Intensivbetten anbieten können, haben wir gerade viel Geld bereitgestellt“, sagte Scholz. „Auch das Böllerverbot an Silvester zielt darauf ab, dass nicht weitere Verletzte zusätzlich die Notaufnahmen belasten.“ Einen Weihnachts-Lockdown lehnte der SPD-Politiker nicht kategorisch ab. Auf eine entsprechende Frage sagte er: „Gerade haben der Bund und die Länder sehr rigide Maßnahmen ergriffen. Wir werden täglich prüfen, wie sie umgesetzt werden und ob sie ausreichen.“ (dpa)

Corona-Warn-App könnte über Pandemie hinaus bleiben

Die zur Warnung nach Kontakt mit Infizierten entwickelte Corona-Warn-App könnte womöglich nach dem Ende der Pandemie weiter genutzt werden. „Ich befürworte, dass die Corona-Warn-App fortgeführt und bestenfalls mit den Warn-Apps NINA und Katwarn als zentrale Bund-Länder Bevölkerungsschutz-App zusammengeführt wird“, sagte der SPD-Innenpolitiker Sebastian Hartmann der Deutschen Presse-Agentur.

Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Armin Schuster, sagte auf Anfrage: „Wir beschäftigen uns jetzt schon mit der Frage, wie wir nach der Pandemie sinnvoll mit der Corona-Warn-App umgehen können.“ Die App habe inzwischen immerhin über 30 Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Zusammen mit den gut 10 Millionen Usern der NINA-Warn-App sei dies „für einen Bevölkerungsschützer ein unschätzbares Warnmittel für jedwede Krise“. (dpa)

+++ Samstag, 11. Dezember +++

Coronaviren im Internet angeboten? - Mann in Niederlanden festgenommen

Die niederländische Finanzpolizei hat einen Mann festgenommen, der im Internet die Lieferung von Coronaviren zur Selbstinfektion angeboten haben soll. Der Tatverdächtige stehe in Verbindung mit einer entsprechenden Homepage, die inzwischen abgeschaltet worden sei, berichtete die Einheit für Betrugsbekämpfung des Finanzministeriums (FIOD) in Den Haag.

Für 33,50 Euro sie dort die Zustellung eines sogenannten Coronakits per Post angeboten worden, berichtete die Zeitung „De Telegraaf“ am Samstag. Angeblich soll es ein Röhrchen mit einer Viren-Flüssigkeit sowie einen Selbsttest enthalten haben. Die Anbieter versprachen demnach, dass die Viren nicht älter als drei Monate seien und Käufer damit „sicher sein können, dass auch die letzten Mutationen und Varianten mit dabei sind“. (dpa)

Rund 15.000 Menschen bei Protest gegen Corona-Maßnahmen in Wien

In Österreich sind erneut zahlreiche Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Rund 15 000 Menschen kamen nach Angaben der Polizei bei einer Kundgebung am Samstag auf dem Wiener Heldenplatz zusammen. Der Chef der rechten FPÖ, Herbert Kickl, rief zu Widerstand gegen den ab Februar geplanten Impfzwang auf. Diese Maßnahme wie auch der zeitlich unbegrenzte Lockdown für Ungeimpfte seien ein „Anschlag auf die Menschlichkeit“. „Diese Regierung handelt sadistisch“, sagte der Rechtspopulist vor seinen Anhängern. Die Regierung plant mit Unterstützung von vier der fünf Parlamentsparteien eine Impfpflicht als Vorbereitung gegen weitere Corona-Wellen. Es drohen hohe Strafen für Impfverweigerer. (dpa)

Für und gegen Corona-Regeln: 500 Menschen bei Demos in Trier

Rund 500 Menschen sind am Samstag in Trier wegen der Corona-Regeln auf die Straße gegangen: Mehr als 400 von ihnen demonstrierten gegen die Vorschriften und die begrenzte Impfpflicht. Die anderen etwa 100 Menschen hatten sich zu einer Gegendemonstration versammelt, wie die Polizei weiter mitteilte. Zu größeren Zwischenfällen sei es aber nicht gekommen. Gegen die Kritiker der Corona-Maßnahmen hätten mehrere Platzverweise verhängt werden müssen, weil sie Anordnungen der Polizei nicht nachgekommen seien. Dazu kamen nach Polizeiangaben drei Ordnungswidrigkeitsverfahren. (dpa)

RKI registriert 53.697 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 402,9

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 402,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 413,7 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 442,7 (Vormonat: 249,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 53 697 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.09 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 64 510 Ansteckungen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 510 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 465 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6 477 217 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. (dpa)

Druck für frühere Corona-Auffrischimpfung - Vierter Piks ab Sommer?

Die lange stockende Corona-Impfkampagne nimmt allmählich Tempo auf, doch es zeichnet sich bereits ab, dass auch die derzeitigen Auffrischungsimpfungen nicht die letzten sein werden. „Wir rechnen damit, dass im Sommer, spätestens im Herbst eine vierte Impfung nötig sein wird“, sagte Hausärzteverband-Chefs Ulrich Weigeldt der „Bild“-Zeitung (Samstag). Er hoffe darauf, dass die vierte Corona-Impfung dann „schon in Verbindung mit der Grippe-Impfung“ verabreicht werden könne, „um den Schutz vor Corona in eine Routine zu überführen“.

Nötig werden könnte das auch wegen der neuen Virusvariante Omikron, die womöglich noch ansteckender ist als die derzeit dominierende hochinfektiöse Delta-Variante. Die Hersteller Biontech/Pfizer wollen bis März - unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigung - einen an Omikron angepassten Impfstoff bereitstellen. Sie gehen aber davon aus, dass auch ihr derzeitig verwendeter Impfstoff weiterhin vor einer schweren Erkrankung schützt - allerdings auch davon, dass angesichts von Omikron zwei Dosen keine vollständige Impfung mehr sind. (dpa)

+++ Freitag, 10. Dezember +++

Schüler können ab dem 20. Dezember vom Unterricht befreit werden

Die Präsenzpflicht an Niedersachsens Schulen wird zur Eindämmung des Coronavirus vor Weihnachten aufgehoben. Vom 20. Dezember an und damit drei Tage vor Ferienbeginn könnten die Schülerinnen und Schüler auf Antrag der Eltern vom Unterricht befreit werden, kündigte die Landesregierung am Freitag in Hannover an. Einen Anspruch auf Distanzlernen gebe es an diesen Tagen nicht. Die Ferien sollen aber wie geplant am 23. Dezember beginnen und bis zum 7. Januar dauern.

Bundestag beschließt erste begrenzte Corona-Impfpflicht

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der Bundestag eine erste begrenzte Impfpflicht für Gesundheitspersonal und weitere Krisenregelungen beschlossen. Für das Gesetz der Ampel-Koalition von SPD, FDP und Grünen stimmten am Freitag 571 Abgeordnete. Mit Nein votierten 80 Abgeordnete, 38 enthielten sich. Am Nachmittag soll darüber auch noch der Bundesrat in einer Sondersitzung abschließend entscheiden.

Konkret sollen Beschäftigte in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Menschen wie Pflegeheimen und Kliniken bis 15. März 2022 Nachweise als Geimpfte oder Genesene vorlegen müssen. Neben Ärzten sollen künftig befristet auch Apotheken, Zahnärzte und Tierärzte mitimpfen können. Ergänzt und verlängert werden sollen Möglichkeiten für die Länder zu regional härteren Corona-Beschränkungen.

Zu großer Andrang bei heutigen Impfaktionen in Friesland – Kapazitäten sind erreicht

Der Landkreis Friesland und die mobilen Impfteams der Johanniter bitten darum, dass sich vorerst keine weiteren Personen mehr zu den heutigen Impfterminen in Varel und Zetel auf den Weg machen. Damit die Abstände eingehalten werden können, ist eine weitere Schlangenbildung zu vermeiden. Bürger, die die Impfaktionen heute wahrnehmen möchten und bisher nicht vor Ort sind, werden gebeten in Varel erst frühestens gegen 14 Uhr zum Impftermin zu kommen. Bei der Impfaktion in Zetel werden sich heute keine weiteren Personen mehr anstellen können. Hierhin bitte nicht mehr anreisen.

Betroffen sind die folgenden Termine:

• Freitag, 10.12.21 Hort Langendamm (Herrenkampsweg 22a, Varel): 10 bis 17 Uhr

• Freitag, 10.12.21 IGS Friesland Süd (Kronshausen 6, Zetel): 10 bis 15 Uhr; Haupteingang der Schule

Der Landkreis weist nochmals daraufhin, dass eine Booster-Impfung gemäß Empfehlung der STIKO ab 5 Monaten nach der 2. Impfung erfolgen sollte, die EMA empfiehlt eine Impfung ab 3 Monaten. An den Impfstationen wird – gemäß Vorgaben des Landes Niedersachsen – auch eine Impfung 4 Wochen nach der 2. Impfung vorgenommen, wenn die zu impfende Person vor Ort dies explizit wünscht. Diese Möglichkeit besteht nur bei den Impfstationen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Booster-Impfung?

Gut 5.300 Personen wurden von den mobilen Impfteams bereits gegen das Corona-Virus geimpft. Etwa jede sechste Spritze war dabei eine Erstimpfung, den deutlich größeren Anteil haben die Booster-Impfungen mit rund 73 Prozent ausgemacht. Der bislang stärkste Impftag war der vergangenen Dienstag, 7. Dezember – an diesem Tag hatte das Impflokal in der NordseePassage erstmals geöffnet.

Auch, wenn das Land Niedersachsen nun eine auf vier Wochen verkürzte Frist für die Booster-Impfung einräumt, spricht sich der Wilhelmshavener Amtsarzt Dr. Christof Rübsamen deutlich für einen längeren Abstand aus. „Die Empfehlung der StiKo ist: Die Auffrischungsimpfung sollte sechs Monate nach der Zweitimpfung erfolgen, da dann der Impfschutz nachlässt. Auch bei unseren Corona-Fällen stellen wir fest, dass Impfdurchbrüche mit ernsthafter Krankheitssymptomatik erst mit zunehmendem zeitlichen Abstand zur Zweitimpfung auftreten.“

Deswegen sei es jetzt wichtig, wegen der erhöhten Gefährdung zunächst diejenigen zu boostern, bei denen die Zweitimpfung schon sechs Monate oder sogar länger zurückliegt. Zudem müssen bisher Ungeimpfte vordringlich geimpft werden. Alle anderen könnten sich noch Zeit lassen, so der Amtsarzt: „Auch im neuen Jahr werden wir mit den mobilen Teams eine breite Auswahl verschiedener Impfmöglichkeiten bereithalten. Gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten sorgen wir also dafür, dass in Wilhelmshaven jeder, der möchte, geboostert werden kann. Es muss also niemand Angst haben, keine Impfung zu bekommen.“

Lauterbach zur Impfpflicht: Verhängung von Bußgeldern unvermeidbar

Zur Durchsetzung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht setzt der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf Bußgelder. „Ins Gefängnis muss niemand“, sagte der SPD-Politiker dem „Spiegel“. „Aber die Verhängung von Bußgeldern ist unvermeidbar.“ Zur Höhe sagte er, man müsse mit Psychologen und Ökonomen reden, „ab wann Strafen eine Wirkung erzielen“. Wenn jemand nicht zahle, müssten die Bußgelder „empfindlich erhöht werden“. „Aber ich bin mir sicher, dass wir allein mit der Ankündigung der allgemeinen Impfpflicht schon sehr viele Menschen erreichen werden.“

Zahlreiche Politiker hatten sich zuletzt für eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona ausgesprochen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist dafür und hat angekündigt, dass der Bundestag darüber ohne die sonst übliche Fraktionsdisziplin abstimmen soll. Zunächst stimmt das Parlament an diesem Freitag aber über die Einführung einer Impfpflicht für Beschäftigte in Einrichtungen wie Kliniken und Pflegeheimen ab, diese sollen ab Mitte März Nachweise über vollen Impfschutz oder eine Genesung vorlegen müssen.

Der Gesundheitsminister warnte, es sei kaum zu verhindern, dass die neue Omikron-Variante des Coronavirus sich auch bei uns ausbreite. „Die Analysen von Expertinnen wie Sandra Ciesek und anderen zeigen alle in dieselbe Richtung: Mit der zweifachen Impfung haben wir einen sehr beschränkten Schutz gegen Infektionen, möglicherweise gar keinen mehr nach Monaten“, sagte er. „Dann wären die Ungeimpften und diejenigen ohne Boosterimpfungen im vollen Risiko in Bezug auf die Infektion.“ Wahrscheinlich bliebe ein Schutz gegen schwere Krankheit. „Deshalb brauchen wir unbedingt eine allgemeine Impfpflicht“, so Lauterbach.

Diese gehöre zu den zwei Dingen, „die uns aus dieser Krise herausführen können“ - das zweite sei eine erfolgreiche Boosterkampagne. „Gerade bei der Omikron-Variante könnte die Boosterimpfung besonders bedeutsam sein.“

Israel verlängert Einreiseverbot für Touristen wegen Omikron

Israel verlängert das Einreiseverbot für Touristen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus um weitere zehn Tage. Die aktuelle Maßnahme wäre eigentlich in der Nacht zu Montag ausgelaufen. Damit bleiben die Grenzen für Ausländer bis kurz vor Weihnachten geschlossen, wie aus einer Mitteilung von Ministerpräsident Naftali Bennett und Gesundheitsminister Nitzan Horowitz in der Nacht auf Freitag hervorging.

Zudem sollen demnach weiterhin alle Personen, die aus einem beliebigen Land nach Israel zurückkehren - darunter auch geimpfte Israelis - bei der Einreise mindestens drei Tage lang in Quarantäne gehen. Die Verlängerung der Quarantänebestimmungen müsse allerdings auch noch vom Gesundheitsausschuss des Parlaments genehmigt werden, hieß es in der Mitteilung.

Die Omikron-Variante (B.1.1.529) war zuerst im südlichen Afrika nachgewiesen worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft sie als „besorgniserregend“ ein. Ende November wurden auch in Israel die ersten Fälle von Omikron nachgewiesen. Aktuell sind die Corona-Infektionszahlen in dem Mittelmeerland verhältnismäßig niedrig.

Ergebnisse zu weiteren Omikron-Verdachtsfällen erwartet

Nach zwei bestätigten Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante im Landkreis Wolfenbüttel stehen nun zwei Verdachtsfälle in der Region Hannover im Blickpunkt. Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) rechnete für diesen Freitag mit den Ergebnissen der Sequenzierungen beider Proben. Nach Angaben der Region Hannover war eine Person Ende November mit Symptomen von einer Reise zurückgekehrt. Zu dem zweiten Verdachtsfall soll kein direkter Kontakt bestanden haben.

Ähnlich wie bei vorherigen Varianten des Coronavirus stellt sich die Frage nach der Ausbreitung von Omikron. „Bereits bei der Alpha- und Delta-Variante wurde deutlich, dass sich ansteckendere Varianten des Virus auch über Ländergrenzen hinweg durchsetzen“, sagte NLGA-Präsident Fabian Feil. Sollte sich bestätigen, dass die Omikron-Linie deutlich infektiöser ist als die Delta-Variante, geht er davon aus, dass sie sich auch in Niedersachsen durchsetzen wird.

Bundesweite Inzidenz sinkt leicht

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 413,7 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 422,3 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 442,1 (Vormonat: 232,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 61 288 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.02 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 74 352 Ansteckungen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 484 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 390 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6 423 520 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 5,75 (Mittwoch 5,79) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 5 329 300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 104 996.

+++ Donnerstag, 9. Dezember +++

Booster-Impfung laut EMA schon nach drei Monaten möglich

Booster-Impfungen gegen Covid-19 könnten nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA auch schon nach drei Monaten erfolgen. Ungeachtet der geltenden Empfehlungen, die Auffrischung nach sechs Monaten zu verabreichen, „sprechen die derzeit verfügbaren Daten für eine sichere und wirksame Auffrischungsdosis bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung“, sagte der EMA-Direktor für Impfstrategie Marco Cavaleri am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Behörde in Amsterdam. Ein so kurzer Abstand wäre möglich, wenn dies „unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Gesundheit wünschenswert ist“. (dpa)

Corona-Zahlen an Schulen steigen – Empfehlung zur Kinderimpfung

Corona-Impfungen von Kindern unter zwölf Jahren in Deutschland rücken näher - allerdings noch nicht im ganz großen Umfang. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung zunächst nur bei Vorerkrankungen und für Kinder mit Kontakt zu Risikopatienten, wie sie am Donnerstag mitteilte. Gesunde Fünf- bis Elfjährige sollen aber auf Wunsch und nach ärztlicher Aufklärung auch geimpft werden können, hieß es weiter. Aktuelle Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) zeigen unterdessen einen weiteren Anstieg von Corona-Infektionen an Schulen. Einer von 40 Schülern war demnach zuletzt direkt oder indirekt von Corona betroffen, entweder durch eigene Infektion oder durch Quarantänemaßnahmen.

Die Kultusministerinnen und -minister berieten am Donnerstag über die Lage. Erwartet wurde, dass sie ihre Position bekräftigen, die Schulen trotz angespannter Lage offenzuhalten. Ergebnisse sollen an diesem Freitag bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden. Die künftige Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien (CDU), sagte im Deutschlandfunk, das Schulsystem schlage sich „wacker“ in dieser Situation. (dpa)

100 Millionen Impfdosen in Italien verabreicht - 80 Prozent geimpft

Italien ist mit dem Fortschritt seiner Impfkampagne gegen das Coronavirus weiter zufrieden. In dem Land wurde der Wert von 100 Millionen verabreichten Impfdosen erreicht, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Der für die Verteilung des Vakzins zuständige General Francesco Paolo Figliuolo sprach von einem „außergewöhnlichen Ergebnis“. Insgesamt sind in Italien 80,1 Prozent aller Einwohner mindestens einmal und 77,3 Prozent mindestens zweimal geimpft, wie die unabhängige Stiftung Gimbe errechnete. 16,2 Prozent haben bereits eine Auffrischungsimpfung. Unter den Italienern über 12 Jahren haben fast 88 Prozent mindestens eine Dosis erhalten. (dpa)

Nach Corona-Infektion: Kein Kimmich-Comeback vor Weihnachten

Der FC Bayern München muss auch die englische Woche zum Jahresausklang in der Fußball-Bundesliga ohne Nationalspieler Joshua Kimmich bestreiten. Das teilte der Tabellenführer am Donnerstag mit. Der Impfzauderer hatte sich nach insgesamt einem Monat in Quarantäne - zunächst als Kontaktperson, dann als Infizierter - zuvor freitesten können. „Ich freue mich, dass meine corona-bedingte Quarantäne beendet ist. Mir geht es sehr gut, allerdings kann ich aufgrund von leichten Infiltrationen in der Lunge aktuell noch nicht voll trainieren“, äußerte der 26-jährige Kimmich in einer Mitteilung des FC Bayern.

Französische Kliniken wechseln zunehmend in Notfall-Modus

Wegen der sich weiter verschlechternden Corona-Lage wechseln die Kliniken in Frankreich zunehmend in einen Notfall-Modus. Dieser gilt seit Donnerstag auch im größten Ballungsraum des Landes, der Region Paris. Die Sieben-Tage-Inzidenz liege inzwischen bei 446 und habe sich binnen drei Wochen mehr als vervierfacht, teilte die Gesundheitsverwaltung der Hauptstadtregion (ARS) mit. Der im Landesschnitt ähnlich hohe Wert gibt die Zahl erfasster Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tage an.

Kliniken können nun zusätzliche Betten für Covid-Patienten freimachen und Kranke zwischen Kliniken in der Region verlegen. Die übrige Gesundheitsversorgung solle nicht beeinträchtigt werden und das in der Pandemie stark belastete Personal geplanten Urlaub antreten können. Wie in Deutschland sind die Mehrzahl der Corona-Patienten ungeimpft, wie die Gesundheitsverwaltung berichtete. Wegen der hohen Impfquote - frankreichweit sind 88,5 Prozent der Impfberechtigen vollständig geimpft - belaste die aktuelle Corona-Welle die Krankenhäuser weniger dramatisch als die vorherigen, hieß es.

Zur Eindämmung der nach französischer Zählung fünften Corona-Welle greifen von Freitag an weitere Schutzmaßnahmen. Für vier Wochen schließen die Diskotheken, an Grundschulen gilt eine erweiterte Maskenpflicht und Unternehmen sollen mehr Homeoffice ermöglichen. Außerdem werden die Booster-Impfungen vorangetrieben. Bis Anfang Januar sollen 15 Millionen weitere Menschen ihre Auffrischungsimpfung erhalten können. Apotheken erlaubte das Gesundheitsministerium die Öffnung auch an Sonntagen, um möglichst viele Impfungen vorzunehmen.

RKI registriert 70 611 Neuinfektionen – Inzidenz bei 422,3

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz ist erneut leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 422,3 an. Am Vortag hatte der Wert bei 427 gelegen, vor einer Woche bei 439,2 (Vormonat: 213,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 70 611 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 7.55 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 73 209 Ansteckungen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 465 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 388 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6 362 232 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 5,79 an (Dienstag: 5,45). Die Zahl der Genesenen lag am Donnerstag bei 5 278 300. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 104 512.

Schloss-Hochzeit wegen Corona abgesagt – Vermieter steht Ausgleich zu

Ein Paar, das seine geplante Hochzeit in einem Schloss abgesagt hat, muss dem Vermieter einem Gerichtsurteil zufolge zwar keine Miete, aber einen angemessenen Ausgleich zahlen. Der Mieter habe trotz der Absage wegen der Corona-Pandemie die vereinbarte Miete verlangt, der zweite Zivilsenat habe dieser Klage in zweiter Instanz aber nur zum Teil stattgegeben, teilte das Oberlandesgericht Celle am Donnerstag zu dem Urteil vom 2. Dezember mit (Az.: 2 U 64/21).

Das Paar hatte den Angaben zufolge vor Beginn der Pandemie ein Schloss für seine Hochzeit im August 2020 gemietet, geplant war demnach eine Feier mit bis zu 120 Menschen. Der Mietpreis betrug netto 5000 Euro zuzüglich weiterer Kosten. Laut der damaligen Corona-Verordnung waren Hochzeitsfeiern aber nur noch mit höchstens 50 Personen zulässig. Im Juli 2020 erklärte das Paar, seine Hochzeit nicht in dem Schloss zu feiern. Der Vermieter verlangte die vereinbarte Miete.

Der zuständige Senat erklärte in seinem Urteil, die Feier in dem Schloss sei dem Paar nicht zuzumuten gewesen - auch wenn es trotz der damals geltenden Verordnung streng genommen möglich gewesen wäre. Es habe ein signifikantes medizinisches Risiko für die Gäste und ihre Kontaktpersonen bestanden. Dem Brautpaar sei auch nicht zuzumuten gewesen, zu einem späteren Zeitpunkt zu feiern. Daher sei die Geschäftsgrundlage für den Mietvertrag entfallen und das Paar habe wirksam kündigen können.

Allerdings geht der Vermieter dem Urteil zufolge anders als in erster Instanz entschieden nicht völlig leer aus. Nach richterlichem Ermessen habe der Senat dem Vermieter eine Ausgleichszahlung von insgesamt 2000 Euro zugesprochen, teilte das Gericht mit. Dabei sei berücksichtigt worden, dass in dem Vertrag eine Verwaltungspauschale mit 850 Euro beziffert war. Der Senat ließ wegen der grundsätzlichen Bedeutung die Revision zum Bundesgerichtshof zu.

Export legt im Oktober kräftig zu

Der deutsche Export hat im Oktober nach den vergangenen Rückgängen wieder an Tempo gewonnen. Gegenüber September stiegen die Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt um 4,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Im August und September waren die Exporte gegenüber dem Vormonat jeweils noch gesunken. Exportiert wurden im Oktober des laufenden Jahres Waren im Wert von 121,3 Milliarden Euro. Das waren 8,1 Prozent als im Oktober 2020. Die Importe stiegen binnen Jahresfrist um 17,3 Prozent auf 108,5 Milliarden Euro. Ein- und Ausfuhren lagen jeweils über dem Vorkrisenniveau vom Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland. In den ersten zehn Monaten 2021 verbuchte der Export ein Plus von 13,9 Prozent auf 1132,2 Milliarden Euro.

Hamburger Weihnachtsmarkt-Betreiber: Viel weniger Umsatz als 2019

Für viele Betreiber der Hamburger Weihnachtsmärkte sind die Einschränkungen durch die Corona-Regeln schlecht für den Umsatz. Gerade an eigentlich frei zugänglichen Essensständen mit 2G-Essensbereichen sei deutlich weniger los als noch 2019, sagte Robert Kirchhecker, Präsident des Schaustellerverbandes Hamburg von 1884, der Deutschen Presse-Agentur. Das liege daran, dass dort die Gäste auf ihren Impf- oder Genesenenstatus kontrolliert werden müssen.

„Das ist eine volle Katastrophe, weil die Leute nicht gewillt sind, sich noch einmal komplett kontrollieren zu lassen. Und das merken wir hier auf den Weihnachtsmärkten schon deutlich.“ Kirchhecker betreibt die Weihnachtsmärkte in der Spitaler Straße und dem Gerhard-Hauptmann-Platz.

So lägen die Umsätze bei einigen Schaustellern nur bei rund 20 Prozent im Vergleich zu 2019. Andere kämen immerhin auf etwa 70 Prozent der Einnahmen im Vergleich zur letzten coronafreien Saison. „Im Durchschnitt haben wir etwa 40 Prozent des Umsatzes aus 2019.“

So wirksam sind Booster-Impfungen

Eine Booster-Impfung senkt das Risiko, an Covid-19 zu erkranken oder zu sterben, deutlich. Das zeigen zwei israelische Studien im „New England Journal of Medicine“. Beide Untersuchungen beziehen sich auf den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Experten halten das Ergebnis aber für übertragbar auf andere Impfungen. Über den Schutz vor Omikron geben die Studien keine Auskunft, weil sie einen Zeitraum vor der Entdeckung der neuen Variante betrachten.

Ein Team um Shlomit Yaron von den Clalit Health Services in Tel Aviv verglich die Sterblichkeit von Menschen, die zwei Mal mit dem mRNA-Impfstoff geimpft wurden, mit der von Menschen, die zusätzlich eine Auffrischimpfung bekommen hatten. In die Studie flossen Daten ein von mehr als einer dreiviertel Million Menschen. Sie waren 50 Jahre oder älter und ihre Zweitimpfung lag mindestens fünf Monate zurück. In der Gruppe mit Auffrischimpfung lag das Risiko, an Corona zu sterben, nur bei einem Zehntel im Vergleich zur Gruppe ohne Booster.

Eine andere Gruppe um Ron Milo vom Weizmann Institute of Science in Rehovot konzentrierte sich in ihrer Arbeit auf die Wirksamkeit der Booster-Impfungen in verschiedenen Altersgruppen. Dabei werteten sie Daten von 4,7 Millionen Menschen ab 16 Jahren aus. Verglichen wurden Menschen, die mindestens zwölf Tage zuvor geboostert worden waren, mit Menschen ohne Drittimpfung.

+++ Mittwoch, 8. Dezember +++

Labortests: Immunreaktion bei Omikron-Variante schwächer

Erste Labor-Untersuchungen zur Wirkung von Corona-Impfstoffen gegen Omikron deuten auf eine vergleichsweise schwache Abwehrreaktion gegen die neue Variante hin. Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt veröffentlichte am Mittwoch erste Ergebnisse auf Twitter, die eine deutlich reduzierte Antikörper-Antwort verschiedener Impfstoffe auf die neue Variante zeigen. Auch die Unternehmen Biontech und Pfizer teilten am Mittwoch mit, dass vorläufigen Ergebnissen zufolge zwei Dosen ihres Impfstoffes nicht ausreichend vor einer Infektion mit der kürzlich entdeckten Variante schützen. Eine Booster-Dosis sei nötig, um den Antikörper-Spiegel zu erhöhen. Bereits am Vortag hatten südafrikanische Experten ähnliche Daten zu einer schwächeren Antikörperantwort vorgelegt. Alle vorgestellten Daten sind bislang nicht von Fachkollegen begutachtet und nicht in einem Fachmagazin veröffentlicht. „Die Daten bestärken, dass die Entwicklung eines an Omikron angepassten Impfstoffs sinnvoll ist“, schrieb Ciesek zu den von ihr vorgestellten Ergebnissen auf Twitter. (dpa)

„Gute Handvoll“ Omikron-Verdachtsfälle in Hamburg

Nach Bekanntwerden des ersten Falls einer Infektion mit der Coronavirus-Variante Omikron in Hamburg gehen die Gesundheitsämter der Stadt einer „guten Handvoll“ weiterer Verdachtsfälle nach. Bislang sei aber noch kein weiterer Nachweis über eine Genomsequenzierung erbracht worden, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde am Mittwoch. Sie verwies darauf, dass solche Sequenzierungen einige Tage in Anspruch nehmen würden.

Am Dienstag war der erste Hamburger Omikron-Fall bekanntgeworden. Den Angaben zufolge handelt es sich um eine Person aus Eimsbüttel, die nicht geimpft sei. Unklar ist, wo sich die Person mit der als besorgniserregend eingestuften Coronavirus-Variante angesteckt hat. Es handele sich nicht um einen Reiserückkehrer, hieß es.

Die zunächst im südlichen Afrika entdeckte Omikron-Variante ist bereits in mehreren Bundesländern aufgetaucht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sie als „besorgniserregend“ eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC hat die Sorge, dass Omikron die Wirksamkeit der Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte.

Stadionimpfen statt Stadionsingen auch für Kinder geplant

Aus dem geplanten Stadionsingen in Hannover wird angesichts steigender Corona-Infektionszahlen ein Stadionimpfen - mit mehreren Impfstraßen und Weihnachtsliedern. Geplant sei auch eine Impfaktion für Kinder, sobald die erwartete Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren ausgesprochen sei, teilten die Organisatoren am Mittwoch mit. Am 22. Dezember soll im Stadion von Hannover 96 vom Nachmittag an für sieben Stunden in weihnachtlicher Atmosphäre und mit Chorgesang geimpft werden. Die Premiere des eigentlich geplanten Stadionsingens wird auf 2022 verschoben.

„Aufgrund der aktuell angespannten Situation in der Corona-Pandemie fand schnell ein Umdenken statt“, sagte Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes vom Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband Hannover. „Wir haben uns überlegt, wie wir als Kirche gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern jetzt die Menschen hier vor Ort am besten unterstützen können.“ Regionspräsident Steffen Krach kündigte an, die Region Hannover werde Impfteams zur Verfügung stellen. Die Impfkampagne sei an einem Ort, „der für viele mit Sicherheit auch Neugierde weckt“, sagte der SPD-Politiker.

Veranstaltet wird das Stadionimpfen vom Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband, der Katholischen Kirche und weiteren Partnern aus der Region.

Clubcommission: Tanzen mit PCR-Tests wieder ermöglichen?

In Berliner Clubs darf seit Mittwoch nicht mehr getanzt werden - das sehen schärfere Regeln vor, die angesichts hoher Infektionszahlen mit dem Coronavirus greifen. Nach Einschätzung eines Verbands könnten nun etliche Häuser wieder vorübergehend zumachen. „Die meisten werden schließen“, sagte Sprecher Lutz Leichsenring von der Clubcommission am Mittwoch. Manche könnten auf Restaurants oder den Barbetrieb setzen, andere hätten diese Alternativen nicht.

Neben den ökonomischen Schäden mache das viele auch psychisch fertig. Auch sie wünschten sich eine sichere Lösung, sagte Leichsenring der Deutschen Presse-Agentur. Das Tanzverbot, das in den Innenräumen von Clubs nun gilt, hält er aber für keine sinnvolle Lösung. Seiner Meinung nach könnte sich das Tanzen nun in Privatwohnungen und Partykeller verlagern. „Das wird unweigerlich passieren.“

Der Verband würde das Tanzen in Clubs gerne mit PCR-Tests ermöglichen. Ähnliches hatten mehrere Clubs schon in einem Modellprojekt im Sommer ausprobiert. Sie hätten auch mit Anbietern gesprochen - die Kapazitäten seien vorhanden, sagte Leichsenring. Ein Testergebnis könne man innerhalb von vier bis fünf Stunden bekommen.

Die Clubcommission hofft dabei auf Unterstützung der künftigen Landesregierung und der neuen Gesundheitssenatorin. Kurz vor Weihnachten soll Franziska Giffey (SPD) zur neuen Regierenden Bürgermeisterin gewählt werden. Als künftige Gesundheitssenatorin ist die hessische Grünen-Politikerin Ulrike Gote vorgeschlagen. Bisher hat Dilek Kalayci von der SPD das Amt inne. In Berlin lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut am Mittwoch bei 342,7.

Impfbereitschaft ist gestiegen

Der Ausschluss von Ungeimpften aus vielen Lebensbereichen erhöht einer Studie zufolge die Bereitschaft, sich impfen zu lassen. Ein Vergleich der Erstimpfungen in Landkreisen und Bezirken an der deutsch-österreichischen Grenze von Anfang Oktober bis Anfang Dezember habe gezeigt, dass die frühere Ankündigung und Umsetzung von 2G-Regeln in Österreich dort zu einem schnelleren

Anstieg der Zahlen führte als in Deutschland, teilte das Ifo-Institut in München am Mittwoch mit. In den österreichischen Grenzbezirken sei der durchschnittliche Anteil Erstgeimpfter in diesem Zeitraum von 61,1 auf 68 Prozent (plus 6,9 Prozentpunkte) gestiegen, auf deutscher Seite dagegen nur von 57,2 auf 61 Prozent (plus 3,8 Prozentpunkte).

Die Ankündigung eines allgemeinen Lockdowns in Österreich, der am 22. November begann, habe diesen Trend etwas abgeschwächt, sagte der Co-Autor der Studie, Volkswirtschafts-Professor Hannes Winner. „Gezielte Einschränkungen für Impfverweigerer scheinen daher die Impfbereitschaft stärker zu erhöhen als ein Lockdown für alle.“

Allerdings seien ab Mitte November auch in Deutschland Maßnahmen wie 2G-Regeln, Lockdowns für Ungeimpfte und eine Impfpflicht diskutiert und zum Teil umgesetzt worden. Dies habe die Unterschiede bei Erstimpfungen zwischen den beiden Ländern ebenfalls abgeschwächt.

Wüst setzt mit Scholz weiter auf Bund-Länder-Kooperation

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat dem neuen Bundeskanzler Olaf Scholz eine „konstruktive Zusammenarbeit“ angeboten. „Als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz setze ich darauf, die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Bund und Ländern gerade in den Fragen fortzusetzen, die unsere gesamte Gesellschaft bewegen und länderübergreifender Lösungen bedürfen“, teilte Wüst am Mittwoch in Düsseldorf mit. Insbesondere die Corona-Pandemie erfordere „verantwortungsvolle Politik, einen klaren Kurs und konsequentes, gemeinsames Handeln von Bund und Ländern“.

Scholz (63) war zuvor in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum neunten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland ernannt worden. Im Bundestag waren auf den SPD-Politiker in geheimer Abstimmung 395 von 707 abgegebenen Stimmen entfallen, bei 303 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen. 3 Stimmen waren ungültig. SPD, Grüne und FDP, die die erste Ampel-Koalition im Bund bilden, verfügen im Parlament zusammen über 416 Mandate, liegen also um 47 Mandate über der sogenannten Kanzlermehrheit.

Fußball und Bundestagswahl verdrängen Corona in den Google-Charts

Punktsieg für den Sport: Die Themen rund um die großen Sportereignisse haben in diesem Jahr die Anwenderinnen und Anwender der Suchmaschine Google besonders stark interessiert. In den Jahrescharts des Internet-Konzerns für Deutschland lag der Begriff „EM 2021“ auf Platz 1. Auch bei der Promi-Suche stand mit Christian Eriksen ein tragischer Held der Fußball-EM an erster Stelle: Der dänische Nationalspieler war während der EM-Auftaktpartie gegen Finnland plötzlich auf dem Rasen zusammengebrochen. Auf seinen Herzstillstand folgten dramatische Minuten. Eriksen musste wiederbelebt werden, ein schnelles Eingreifen der Mediziner rettete ihm das Leben. Unterdessen googelte halb Deutschland nach ihm.

In dem Jahresrückblick von Google landete die Bundestagswahl bei den allgemeinen Suchbegriffen hinter der EM 2021 auf dem zweiten Platz. Erst danach folgen allgemeine Suchabfragen zu Corona. Auf den Plätzen 4 und 5 folgen dann mit „Bundesliga“ und „Olympia 2021“ wieder zwei Sportthemen.

Weniger Besucher gehen seit 2G-plus ins Theater

Theater in Niedersachsen verzeichnen seit der Einführung der 2G-plus-Regelung einen deutlichen Rückgang der Besucherzahlen. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben. Seit dem 1. Dezember dürfen in weiten Teilen Niedersachsens nur noch Geimpfte und Genese, die zusätzlich einen negativen Test vorlegen können, ins Theater gehen.

„Für viele Leute ist das eine große Hürde“, sagte der Pressesprecher des Schauspiel Hannover, Nils Wendtland. Die Ticketnachfrage sei deutlich zurückgegangen. Problematisch sei vor allem, dass es nicht genügend Teststationen gäbe. Einige Theaterfreunde würden gerne kommen, bekämen aber keinen Termin für einen Corona-Test. Manche Besucherinnen und Besucher freuten sich auch über die strengen Hygienevorgaben und fühlten sich dadurch sicherer.

Auch im Oldenburgisches Staatstheater ist dies der Fall, wie die Sprecherin Ulrike Wisler sagte. Ihr zufolge variieren die Besucherzahlen trotzdem stark. Am Wochenende seien zwei Veranstaltungen des Hauses ausverkauft gewesen. Bei Vormittagsveranstaltungen sehe das anders aus. „Letzten Freitag hätten wir eigentlich vor 480 Schülern gespielt, aber es waren nur 150 da.“ Für sein kleines Haus hat das Staatstheater inzwischen eine Untergrenze festgelegt: Wenn weniger als 50 von insgesamt 350 Plätzen besetzt sind, wird die Veranstaltung abgesagt. „Weil das für das Ensemble zu traurig ist.“

Zentral für alle Theater ist, dass sie offen bleiben können. „Vor einem Jahr waren wir in einem Lockdown und konnten gar nicht spielen“, sagte Christian Mädler, Sprecher des Scharoun Theater in Wolfsburg. Die Spielstätte hatte sich vor der Einführung von 2G-plus dazu entschieden, nur 50 Prozent der Plätze zu besetzen. Stornierungen gebe es bisher wenige. Für alle Theater sei es eine positive Entwicklung, dass die Testpflicht für Besucher mit Booster-Impfung entfalle.

RKI registriert 69 601 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 427

Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Corona-Toten hat den höchsten Stand seit Februar erreicht. Die Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 527 Fälle von Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind, wie aus RKI-Zahlen von Mittwochmorgen hervorgeht. Momentan ist die Zahl der täglich übermittelten Corona-Toten noch deutlich kleiner als zum Höhepunkt der zweiten Corona-Welle Ende vergangenen Jahres - und das, obwohl es momentan wesentlich mehr Ansteckungen gibt als damals. Experten führen das auf den positiven Effekt der Impfung zurück, die wirksam vor schweren Krankheitsverläufen schützt.

Die 7-Tage Inzidenz gab das RKI mit 427 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 432,2 gelegen – allerdings gab es dabei technische Schwierigkeiten bei der Übermittlung der Zahlen aus Sachsen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 442,9 (Vormonat: 201,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 69 601 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.28 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 67 186 Ansteckungen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6 291 621 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 5,45 an (Montag: 5,32). Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 5 225 700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 104 047.

+++ Dienstag, 7. Dezember +++

Warnung vor Hass und Gewalt bei den Corona-Protesten

Vom künftigen Kanzler Olaf Scholz kommt eine klare Ansage an Gegner der Corona-Maßnahmen: Agressivem Verhalten würden sich Demokraten entschieden entgegenstellen, sagte der SPD-Politiker am Dienstag. Schon am Vorabend stoppte die Polizei in Sachsen unzulässige Demonstrationen, in Thüringen und Sachsen-Anhalt mehren sich Forderungen nach einer härteren Gangart. Doch befürchten Experten eher noch Zulauf für die Proteste und eine Radikalisierung - auch wegen der möglichen Impfpflicht.

Auch die AfD plant eigene Aktionen. Die Parteispitze diskutierte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montag, ob man dem Unmut der Impfgegner auch auf der Straße eine Plattform bieten solle. Eine Mehrheit sprach sich dafür aus. Geplant sind regionale Veranstaltungen, teils auch mit Spitzenfunktionären der Bundespartei.

Seit einem Aufmarsch von Radikalen mit Fackeln und Trommeln am Wochenende vor dem Haus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) in Grimma ist nicht nur die Landesregierung in Dresden alarmiert. Auch Scholz bezog sich darauf: „Wenn dann Fackelaufzüge vor dem Haus einer Gesundheitsministerin stattfinden, dann ist das als Bedrohung gemeint“, sagte der SPD-Politiker in Berlin. (dpa)

Belgische Justiz ermittelt gegen Betrug bei Kauf von Millionen Masken

Die belgische Regierung ist nach Erkenntnissen der Justiz mutmaßlich beim Kauf von Millionen Schutzmasken betrogen worden. Die Staatsanwaltschaft in Brüssel bestätigte, dass vier Menschen in Zusammenhang mit einer Großbestellung von Gesichtsmasken der Fälschung, des Betrugs und der Geldwäsche verdächtigt werden, wie die Zeitung „De Tijd“ am Dienstag berichtete. Konkret geht es um 15 Millionen Masken, die die Regierung im Frühjahr 2020 für 32 Millionen Euro bestellt hatte.

Die Regierung kaufte die Masken von der luxemburgischen Firma Avrox, um sie kostenlos an Bürgerinnen und Bürger zu verteilen. Laut „De Tijd“ enthielten die Masken nach späteren Erkenntnissen der Gesundheitsbehörde Sciensano jedoch möglicherweise toxische Partikel. Daher riet die Behörde im Februar von der Nutzung ab.

Die Büros von Avrox in Luxemburg seien im Mai durchsucht worden, schrieb „De Tijd“. Es habe auch andere Durchsuchungen in Spanien und Frankreich gegeben. Zudem gebe es Zweifel, wer genau hinter der Firma Avrox stehe, so die flämische Zeitung. Weitere Details zu den Betrugsermittlungen nannte die Staatsanwaltschaft demnach nicht.

Kanzler Nehammer: Österreich wird Lockdown wie geplant beenden

Der Lockdown in Österreich wird nach den Worten von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wie geplant beendet. Es gehe nur noch um die Umstände, unter denen Lokale und Handel wieder öffnen dürften, sagte Nehammer am Dienstag in Wien. Die Details zu Vorsichtsmaßnahmen, Restriktionen und etwaigen regional schärferen Maßnahmen sollen am Mittwoch bei einem Bund-Länder-Gipfel beraten werden, so der Regierungschef weiter. Zu Beginn des Lockdowns am 22. November war das Ende für den 13. Dezember angekündigt worden. Für Ungeimpfte würden die aktuellen Ausgangsbeschränkungen aber weiter gelten, bekräftigte Nehammer.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist jüngst deutlich zurückgegangen. Die Sieben-Tage-Inzidenz halbierte sich im Lockdown fast von mehr als 1000 auf nun rund 600 Fälle pro 100 000 Einwohner. Die Lage in den Kliniken ist angespannt, aber stabil.

68 Ärzte und Pfleger in Spanien nach Weihnachtsessen corona-positiv

68 Ärzte, Pfleger und Sanitäter eines Krankenhauses in Spanien sind nach einem großen gemeinsamen Weihnachtsessen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Noch werde allerdings untersucht, ob und wie viele Ansteckungen bei diesem Treffen passiert seien, erklärte ein Sprecher des betroffenen Regionalen Universitätskrankenhauses von Málaga im Süden des Landes am Dienstag auf Anfrage. Ob es unter den Betroffenen möglicherweise auch Ungeimpfte gibt, wurde zunächst nicht bekannt.

An dem Weihnachtsessen hatten vor einer Woche mehr als 170 medizinische Beschäftigte teilgenommen. Wie Medien unter Berufung auf das Krankenhaus berichteten, hatten sich alle Teilnehmer vor dem Treffen am 1. Dezember Antigentests unterzogen, die alle negativ ausgefallen seien. Deshalb werde untersucht, ob sich die Betroffenen vielleicht nicht während des Essens, sondern kurz vor oder nach dem Test infiziert haben können. Mehrere von ihnen hätten zuletzt gemeinsam an anderen größeren beruflichen Veranstaltungen teilgenommen, berichtete die Regionalzeitung „Diario Sur“.

Den Angaben zufolge hat bisher keiner der Infizierten Symptome der Krankheit Covid-19 entwickelt. Sie mussten sich in eine zehntägige Quarantäne begeben. Obwohl viele von ihnen unter anderem auf der Intensivstation arbeiteten, seien dem Krankenhaus durch den Ausfall bisher keine größeren Probleme entstanden, hieß es.

Flugsicherung: Mehr Zwischenfälle mit Drohnen als vor Corona-Krise

Im deutschen Luftraum hat es im laufenden Jahr bereits mehr Zwischenfälle mit Drohnen gegeben als im gesamten Vorkrisenjahr 2019. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) registrierte in den ersten elf Monaten bereits 127 Behinderungen des weiterhin reduzierten Flugverkehrs, wie sie am Dienstag in Langen bei Frankfurt berichtete. Das waren deutlich mehr als 2020, als im Gesamtjahr nur 92 unbemannte Fluggeräte in der Nähe von Verkehrsmaschinen oder Flughäfen gesichtet wurden. 2019 hatte es im Gesamtjahr 125 Drohnenalarme gegeben. Den Rekord markiert weiterhin das Jahr 2018 mit 158 Zwischenfällen.

72 Prozent der Behinderungen in diesem Jahr fanden im Umfeld der größeren Verkehrsflughäfen statt. Erstmals seit vielen Jahren war nicht Frankfurt (14) der Flughafen mit den meisten Fällen, sondern Leipzig mit 16 Ereignissen. Dort wurden allein während einer Klima-Protestaktion im August 15 mal Drohnen in Flughafennähe beobachtet. In Frankfurt gingen die Sicherheitskräfte bei einem Zwischenfall im Februar von einer gezielten Störaktion aus, ohne Verantwortliche ausfindig machen zu können. Es folgen Köln (12) und Hamburg mit 10 Fällen.

Die Flugsicherung geht bereits bei Sichtung einer Drohne davon aus, dass der reguläre Flugverkehr behindert wird, weil Lotsen und Piloten abgelenkt werden könnten. Von ihnen kommt auch die Masse der Meldungen. In Deutschland sind Drohnenflüge in der Nähe von Start- und Landebereichen von Flughäfen verboten - es muss mindestens ein Abstand von 1,5 Kilometer eingehalten werden. Drohnenflüge an Flughäfen werden strafrechtlich verfolgt. Sie gelten rechtlich als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und werden mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren geahndet.

Umfrage: Kommunen wollen wegen Corona-Krise stärker sparen

Angesichts der Corona-Krise wollen zahlreiche Kommunen laut einer Umfrage stärker sparen und sich zusätzliche Einnahmequellen sichern. Der Anteil der Städte und Gemeinden, die Steuern und Abgaben erhöhen wollten, sei im Vorjahresvergleich um sechs Punkte auf 70 Prozent gestiegen. Das berichtete das Stuttgarter Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) am Dienstag unter Berufung auf eine eigene repräsentative Umfrage unter gut 300 Kommunen in Deutschland mit mindestens 20 000 Einwohnern.

In zwei von fünf befragten Kommunen könnten die Wasserversorgung und Müllabfuhr teurer werden, wie EY weiter mitteilte. Bei knapp einem Drittel der Städte und Gemeinden (32 Prozent) könnte die Grundsteuer steigen. Bei 29 Prozent könnte an der Gewerbesteuer-Schraube gedreht werden.

Auf Sparlisten in Rathäusern stehe am häufigsten das örtliche Schwimmbad, hieß es weiter. 16 Prozent der befragten Städte und Gemeinden planen demnach, ein Bad zu schließen oder nur eingeschränkt zu betreiben. In 13 Prozent der Kommunen könnte es wegen des Sparkurses bei der Straßenbeleuchtung dunkler werden.

Die Kommunen beklagen wegen der Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen Einnahmeverluste. Ungeachtet der Unterstützung von Bund und Ländern komme es zu „einer sehr angespannten Haushaltslage“, heißt es in der Studie. Mattias Schneider, Leiter des EY-Bereichs Government & Public Sector in Deutschland, sagte, selbst in einer guten Konjunkturlage seien Schulden nur langsam vermindert worden. „Die aktuelle Krise zeigt, dass die finanzielle Ausstattung der deutschen Kommunen alles andere als nachhaltig ist - und dass die Schere zwischen armen und reichen Kommunen immer weiter auseinandergeht“, sagte der Experte.

Garg sieht Vorstoß zu Kontaktbeschränkungen für Geimpfte skeptisch

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hat sich ablehnend zu Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte in der Zeit nach den Feiertagen geäußert. „Ich bin skeptisch, für Geimpfte ähnliche oder sogar gleich weitreichende Einschränkungen einzuführen wie für Nichtgeimpfte“, sagte Garg der Deutschen Presse-Agentur. Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) hatte angekündigt, in der nächsten Bund-Länder-Runde über Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte in der Zeit nach Weihnachten sprechen zu wollen.

In einem Interview der Zeitung „Die Welt“ erneuerte Weil seinen Vorschlag einer Verschärfung über Neujahr. „Klar ist, dass es über Weihnachten zahlreiche Familienkontakte geben wird. Die werden nach aller Erfahrung auch wieder für eine Reihe von Ansteckungen sorgen“, sagte der SPD-Politiker. „Es ist also eine Überlegung wert, ob man die damit verbundene Infektionsdynamik nicht durch eine begrenzte Auszeit abmildern sollte.“

Bundesweite Inzidenz sinkt leicht

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist leicht gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 432,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 441,9, gelegen, vor einer Woche bei 452,2 (Vormonat: 191,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 36 059 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 06.51 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 45 753 Ansteckungen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 399 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 388 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6 222 020 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 5,32 an (Freitag: 5,52). Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Dienstag mit 5 170 400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 103 520.

+++ Montag, 6. Dezember +++

Bundestag berät über Impfpflicht für Personal in Kliniken oder Heimen

Der Bundestag berät am Dienstag (12.00 Uhr) erstmals über die geplante Corona-Impfpflicht für Personal in Kliniken oder Pflegeheimen. Die Pläne der Ampel-Parteien sehen außerdem vor, dass Impfungen künftig auch von Zahnärzten oder Apothekern durchgeführt werden können. Die Länder sollen darüber hinaus die Möglichkeit bekommen, in Hotspots auch schärfere Corona-Maßnahmen wie Restaurantschließungen zu ergreifen.

Für die Neuregelungen wird erneut das Infektionsschutzgesetz geändert. Ziel ist ein Beschluss noch in dieser Woche. Der Bundesrat kommt deshalb am Freitag zu einer Sondersitzung zusammen.

Der vorab bekanntgewordene Gesetzentwurf sieht vor, dass zum 15. März 2022 eine sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht eingeführt wird: Betroffen sind Beschäftigte etwa in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen, bei Rettungsdiensten oder Entbindungseinrichtungen. Befristet sollen nach entsprechenden Schulungen auch Apotheker, Tier- und Zahnärzte zu Impfungen bei Menschen ab 12 Jahren berechtigt werden. (dpa)

Unternehmen werben gemeinsam für die Impfung

Mehr als 150 Unternehmen und Marken in Deutschland wollen ab Dienstag gemeinsam für die Corona-Impfung werben. Mit dabei sind nach Angaben der Berliner Werbeagentur Antoni, die sich die Kampagne ausgedacht hat, unter anderem BMW, Mercedes-Benz, Edeka, Lidl, die Sparkasse und die Volksbanken ebenso wie Burger King und McDonald’s. Überschrift der Kampagne ist das auch von der Bundesregierung genutzte „#ZusammenGegenCorona“, die Unternehmen sollen unter diesem Hashtag auf ihren Social-Media-Kanälen aber jeweils mit eigenen Slogans für die Impfung werben. Teilweise handelt es sich dabei um Abwandlungen bekannter Werbeslogans der jeweiligen Marken, die so jeweils in einen Aufruf zum Impfen verwandelt werden. Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Kampagne laut Mitteilung als „ein herausragendes Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung und Eigeninitiative“. (dpa)

46. Corona-Todesfall in Friesland

Der Landkreis Friesland gab heute bekannt, dass eine weitere Person im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben ist. Das ist der 46. Corona-Todesfall im Kreisgebiet.

Boom in den Baumärkten ist vorbei: Umsatz deutlich unter Vorjahr

Der Boom in der deutschen Baumarktbranche ist erst einmal vorbei. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lagen die Umsätze der Bau- und Gartenfachmärkte mit 15,4 Milliarden Euro um 11,1 Prozent unter dem Niveau des Rekordjahres 2020, wie der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) am Montag mitteilte.

Hatten 2020 noch die corona-bedingte Rückbesinnung auf die eigenen vier Wände, mangelnde Reisemöglichkeiten und ein langer heißer Sommer das Geschäft der Baumärkte beflügelt, so spürte die Do-it-Yourself-Branche in diesem Jahr viel Gegenwind. Der Lockdown im Frühjahr, ein eher durchwachsener Sommer und Lieferengpässe bremsten das Geschäft.

Gemessen am Vor-Corona-Jahr 2019 liefen die Geschäfte der Baumärkte aber auch in diesem Jahr nicht schlecht. Trotz aller Widrigkeiten lagen die Umsätze in den ersten neun Monaten um 2,4 Prozent über dem Niveau des letzten Vorkrisen-Jahres. Die Branche sei nach wie vor „auf einem sehr guten Weg“, betonte deshalb der Verband.

Lauterbach soll neuer Bundesgesundheitsminister werden

Der Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach (SPD) soll neuer Bundesgesundheitsminister werden. Das teilte der wohl künftige Kanzler Olaf Scholz am Montag in Berlin mit. Neue Innenministerin soll die hessische SPD-Landtagsfraktionschefin Nancy Faeser werden. Das Verteidigungsressort soll die bisherige Justiz- und Familienministerin Christine Lambrecht übernehmen. „Sicherheit wird in dieser Regierung in den Händen starker Frauen liegen“, sagte Scholz am Montag bei der Vorstellung der künftigen SPD-Kabinettsmitglieder im Willy-Brandt-Haus.

Lauterbach zeigte sich zuversichtlich, dass die Corona-Pandemie zurückzudrängen ist. Sie werde länger dauern, als viele dächten. „Wir werden das aber schaffen. Impfen wird die zentrale Rolle spielen, aber nicht nur“, sagte Lauterbach. „Wir werden den Kampf gegen die Pandemie gewinnen, und für weitere Pandemien werden wir besser gerüstet sein.“

Der 58-jährige Gesundheitsexperte soll mitten in der Hochphase der vierten Corona-Welle das Amt vom scheidenden Amtsinhaber Jens Spahn (CDU) übernehmen.

Ruscherei und Vereinsheim springen für Impfcontainer Wilhelmshaven ein

Der Container, mit dem die mobilen Impfteams in Wilhelmshaven wohnortnahe Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen anbieten, hat ein technisches Problem. Deswegen weichen die Teams am heutigen Montag, 6. Dezember, kurzfristig in nahegelegene Gebäude aus. Von 10 bis 13 Uhr wird in der Alten Ruscherei in Altengroden geimpft, statt auf dem Parkplatz der Firma Fass am Dodoweg. Von 14 bis 17 Uhr wird das Vereinsheim des WSC Frisia am Sportpark Freiligrathstraße als Alternativstandort dienen.

Handel enttäuscht vom zweiten Adventswochenende

Das zweite Adventswochenende ist für den Handel in Niedersachsen enttäuschend verlaufen. Vor der geplanten Verschärfung der Corona-Regeln für den Einzelhandel seien in den Innenstädten weniger Kunden unterwegs gewesen als erhofft, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack, dem NDR. Martin Prenzler von der City-Gemeinschaft in Hannover erklärte, das Weihnachtsgeschäft sei im Prinzip „jetzt schon gelaufen“.

Im Laufe der Woche soll auch in Niedersachsen die bundesweite 2G-Regel für den Handel in Kraft treten. Ungeimpfte können dann nur noch in Geschäften des täglichen Bedarfs einkaufen. „Schlimmer wäre eigentlich nur ein neuer totaler Lockdown“, hatte Krack dazu bereits vor dem Wochenende gesagt.

Ausgaben für Gesundheitswesen um das Vierfache gestiegen

Die Ausgaben des Bundes sind zwischen 2005 und 2020 um mehr als die Hälfte gestiegen. Konkret stiegen die Ausgaben von 325,9 Milliarden Euro auf 508,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Am stärksten stiegen die Ausgaben demnach mit Gesundheitswesen.

Im Vergleich zu 2005 hatten sich die Ausgaben in diesem Bereich im Vorjahr fast versechsfacht. Mit 27,7 Milliarden machten sie 5,4 Prozent der Gesamtausgaben aus. Aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie stiegen die Ausgaben alleine von 2019 auf 2020 auf mehr als das Vierfache (+306,4 Prozent). 2019 hatten sie noch bei 6,8 Milliarden Euro gelegen.

Auch im Aufgabenbereich Umweltschutz erhöhten sich die Ausgaben laut den Statistikern „überproportional“. Zwischen 2005 und dem Vorjahr hätten sie sich auf 8,1 Milliarden vervierfacht; 2020 machten sie einen Anteil von 1,6 Prozent an den Gesamtausgaben aus.

Das Gesundheitswesen und der Umweltschutz sind demnach allerdings nach wie vor vergleichsweise kleine Ausgabenblöcke des Bundes. Der größte Ausgabenblock 2020 war der Bereich „Soziale Sicherung“, auf den 209,1 Milliarden Euro oder 41,1 Prozent der Gesamtausgaben entfielen (+35,8 Prozent gegenüber 2005). Mit einem Anteil von 0,5 Prozent der Gesamtausgaben war der Aufgabenbereich „Wohnungswesen und kommunale Einrichtungen“ der kleinste Aufgabenblock des Bundes.

Neue Corona-Regeln machen Hamburger Clubszene schwer zu schaffen

Die seit dem Wochenende geltenden schärferen Corona-Regeln machen Hamburgs Musikclub-Betreibern schwer zu schaffen. „Insbesondere bei 2G-plus-Veranstaltungen ist ein fortwährender Einbruch bei den Gästezahlen zu verzeichnen“, sagte der Geschäftsführer des Clubkombinats, Thore Debor, der Deutschen Presse-Agentur. Es mangele augenscheinlich an Test-Kapazitäten und Besuchervertrauen. Im Clubkombinat sind derzeit 184 Mitglieder organisiert, darunter 110 Musikspielstätten, 55 Veranstalter und 6 Festivals.

„Viele Konzerte und Tourneen sind reihenweise abgesagt und das Veranstaltungsjahr 2021 nahezu vorzeitig gelaufen“, sagte Debor. Die ersten Musikclubs stellten ihr Programm unter diesen Rahmenbedingungen inzwischen eigenständig ein und riskierten damit erneut einen Aderlass beim Personal. „Die Clubszene steht somit erneut vor einer ungewissen Zukunft.“

Seit Samstag gelten in Clubs und allen anderen Lokalen, wo getanzt wird, 2G-plus-Regeln. Das heißt: Nur Geimpfte oder Genesene kommen rein und müssen zusätzlich einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen. Als weitere Verschärfung gilt auch unter 2G-Bedingungen wieder eine Maskenpflicht vor. Immer dort, wo es möglich ist - etwa im Theater oder bei Konzerten -, muss auch am Platz wieder eine medizinische Maske getragen werden.

Debor sagte unter Hinweis auf eine Befragung der Clubkombinatsmitglieder, dass etliche Musikclubs von sich aus schon die 2G-plus-Regel eingeführt hätten. Die kurzfristig noch hinzugekommene Maskenpflicht für 2G-Veranstaltungen ohne Tanz habe jedoch vielfach für Fragen und Verwirrung bei Veranstaltern und Kontrollstellen geführt.

Inzindenz steigt leicht an

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 441,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 439,2 gelegen, vor einer Woche bei 452,4 (Vormonat: 183,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 27 836 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.24 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 29 364 Ansteckungen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher. Auch dem RKI fällt die Beurteilung der Lage schwer. Der gebremste Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz könne „einerseits ein erster Hinweis auf eine sich leicht abschwächende Dynamik im Transmissionsgeschehen aufgrund der deutlich intensivierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung sein“, hatte es im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend geheißen. Allerdings könnte die Entwicklung „regional auch auf die zunehmend überlasteten Kapazitäten im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die erschöpften Laborkapazitäten zurückzuführen sein“.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 81 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 73 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6 185 961 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Freitag mit 5,52 an (Donnerstag: mit 5,47). Am Wochenende wird der Wert nicht gemeldet. Er spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Montag mit 5 120 100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 103 121.

+++ Sonntag, 5. Dezember +++

Ausgedehnte Kontrollen zu Corona-Bestimmungen in Wilhelmshaven

In der Nacht von Samstag auf Sonntag kontrollierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Wilhelmshaven und der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Oldenburg die Einhaltung der Corona-Bestimmungen im Stadtgebiet.

Besonders Bars und Diskotheken, in denen in Wilhelmshaven die 2G Regelung gilt, wurden in den Fokus genommen. Die Polizei und das Ordnungsamt arbeiteten hierbei „Hand in Hand“ mit dem Zoll.

Gemeinsam stellten die Einsatzkräfte zahlreiche Verstöße gegen die geltenden Corona-Bestimmungen fest. Besonders schwerwiegend waren die Verstöße der Gäste und Betreiber einer Bar in der Marktstraße. In den Räumlichkeiten befanden sich deutlich mehr Personen als zulässig. Die Dokumentation der Kontaktdaten entsprach nicht den Vorgaben, war zahlenmäßig unvollständig und bestand teilweise aus offensichtlichen Phantasienamen. Ein Großteil der Gäste konnte sich nicht ausweisen; fast alle Anwesenden verstießen gegen die Maskenpflicht. Die Bar wurde auf Anordnung des Ordnungsamtes geräumt.

Auch in einer Wilhelmshavener Diskothek stellten die Beamten schwerwiegende Verstöße gegen die Corona-Bestimmungen fest. Hier wurden weder die erforderlichen Mindestabstände eingehalten noch die gesetzlich vorgeschriebenen Masken getragen. Die Diskothek wurde ebenfalls geräumt.

Darüber hinaus stellten die Einsatzkräfte im Rahmen der Kontrollen insgesamt neun Personen ohne erforderlichen Impfschutz sowie weitere betäubungsrechtliche, steuerrechtliche und gewerberechtliche Verstöße fest und leiteten entsprechende Verfahren ein.

Polen und die Schweiz jetzt Corona-Hochrisikogebiete

Seit Mitternacht gelten Polen und die Schweiz wie schon fast 60 weitere Staaten als Hochrisikogebiete für eine Corona-Ansteckung. Die Einstufung nahm die Bundesregierung am Freitag vor.

Das erschwert die Einreise aus diesem Ländern - auch für Deutsche, die von einem Geschäfts-, Familien- oder Urlaubsaufenthalt zurückkehren. Neu auf der Liste sind auch Liechtenstein, Jordanien und Mauritius. Schon vorher standen darauf die deutschen Nachbarländer Niederlande, Belgien, Österreich und Tschechien.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne. Man kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Die Bundesregierung will damit auch angesichts der neuen Virusvariante Omikron die Ausbreitung des Virus verhindern.

Winterurlaub in der Schweiz wird für Deutsche zusätzlich auch teuer. Denn die Schweiz hat am Vortag selbst überraschend die Einreiseregeln verschärft. Jeder, der in die Schweiz reist, muss einen negativen PCR-Test vorweisen. Dies gilt auch für Genesene und Geimpfte. Zudem muss nach Einreise ein zweiter Test gemacht werden. Ausnahmen gibt es für grenznahe Regionen. Dazu gehören in Deutschland die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern. (dpa)

RKI registriert 42.055 Corona-Neuinfektionen, Inzidenz sinkt

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist wieder leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute Morgen mit 439,2 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 442,7 gelegen, vor einer Woche bei 446,7 (Vormonat: 169,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 42.055 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.47 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 44.401 Ansteckungen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher. Auch dem RKI fällt die Beurteilung der Lage schwer. Der gebremste Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz könne „einerseits ein erster Hinweis auf eine sich leicht abschwächende Dynamik im Transmissionsgeschehen aufgrund der deutlich intensivierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung sein“, hieß es im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend. Allerdings könnte die Entwicklung „regional auch auf die zunehmend überlasteten Kapazitäten im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die erschöpften Laborkapazitäten zurückzuführen sein“.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 94 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 104 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.158.125 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,52 an (Donnerstag: mit 5,47). Am Wochenende wird der Wert nicht gemeldet. Er spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Sonntag mit 5.082.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 103.040. (dpa)

Fast zwei Drittel für allgemeine Corona-Impfpflicht

Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland befürworten eine allgemeine Corona-Impfpflicht, über die bald der Bundestag abstimmen wird.

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 63 Prozent dafür aus, alle Menschen in Deutschland zur Immunisierung gegen das gefährliche Virus zu verpflichten. Nur 30 Prozent sind dagegen, 7 Prozent machten keine Angaben.

Damit hat sich die Stimmung seit Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland vor knapp einem Jahr gedreht. Wenige Tage nach der ersten Impfung am 26. Dezember vergangenen Jahres hatten sich in einer YouGov-Umfrage noch 56 Prozent gegen eine allgemeine Impfpflicht und nur 33 Prozent dafür ausgesprochen.

Auch die Bundesregierung hatte eine allgemeine Impfpflicht lange Zeit abgelehnt. Nun soll der Bundestag in den kommenden Wochen darüber entscheiden. Nach dem Wunsch des wohl künftigen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) soll sie bis spätestens Anfang März in Kraft treten.

Demonstrationen gegen Corona-Regeln in mehreren Städten

Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in verschiedenen Städten gegen die Corona-Regeln demonstriert. Allein in Hamburg gingen etwa 5000 sogenannte Querdenker und Impfskeptiker auf die Straße, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Angemeldet gewesen sei eine Teilnehmerzahl von 2000. Die seit Wochen jeden Samstag stattfindende Demonstration sei friedlich verlaufen, allerdings habe es Schwierigkeiten mit dem Abstandhalten gegeben. Proteste gab es unter anderem auch in Berlin, Potsdam, Hannover, Frankfurt am Main und Trier.

Im Berliner Bezirk Friedrichshain demonstrierte trotz eines Verbots nach Polizeiangaben eine untere dreistellige Zahl Menschen. Es gab mehreren Festnahmen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln und Widerstands gegen die Beamten, wie es hieß. Ein Journalist, der per Handy filmte, wurde den Angaben zufolge von einem Demonstranten angegriffen und ihm das Gerät zeitweise entrissen. Der mutmaßliche Täter müsse sich wegen versuchten räuberischen Diebstahls verantworten, hieß es.

Eine ursprünglich angemeldete Demonstration von 1000 Impf- und Maßnahmen-Gegnern war am Freitag verboten worden. Grund waren nach Polizeiangaben frühere Erkenntnisse, dass die Teilnehmer regelmäßig die Corona-Regeln ignorieren. (dpa)

Ampel-Fraktionen wollen Hilfsfonds verlängern

Angesichts der vierten Pandemiewelle stehen die Ampel-Fraktionen kurz vor der Verlängerung des milliardenschweren Corona-Hilfsfonds für größere Unternehmen.

SPD, Grüne und FDP im Bundestag planen, den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) um ein halbes Jahr bis Ende Juni 2022 auszudehnen, wie aus einem Gesetzentwurf hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zugleich soll der Umfang - der bisher nicht ausgeschöpft worden ist - kleiner werden.

Der Fonds ist ein wichtiges Instrument der Bundesregierung, um großen Unternehmen direkt zu helfen, die wegen der Corona-Krise in Not sind. So bekam die Lufthansa Hilfen in Milliardenhöhe.

„Mit dieser qualifizierten Verlängerung geben wir Unternehmen und Markt das klare Signal, dass funktionierende Stabilisierungsmittel verlängert werden und zugleich an den Bedarf angepasst werden“, sagte FDP-Haushaltsexperte Otto Fricke der dpa.

+++ Samstag, 4. Dezember +++

„WHV Testet“ weitet Angebot aus

Nach der ersten Winterwoche im „Testzentrum Stadttheater“ zeigt sich: Das Angebot wird sehr gut angenommen. „Die Nachfrage liegt um 50 Prozent über dem, was wir im Theater im Frühjahr“ hatten“, sagt Rüdiger Schaarschmidt, Leiter der Evangelischen Familien-Bildungsstätte (EFBS) und einer der beiden Projektverantwortlichen.

Um diesem Bedarf Rechnung zu tragen, haben die Ehrenamtlichen bei einer Video-Konferenz am Mittwoch verabredet, die Zahl der Testlinien nach Möglichkeit zu erhöhen.

Am Samstag gibt es deshalb kurzfristig weitere Testmöglichkeiten in der Zeit von 10 bis 13 Uhr. Außerdem wird es jetzt auch ein Testangebot an Heiligabend geben. „Spontan haben sich bereits sechs Ehrenamtliche für diese Sonderöffnungszeit gefunden“, freut sich Schaarschmidt.

Unter dem Motto „mit Test zum Fest“ öffnet das Testzentrum im Theater am Heiligabend von 9 bis 12 Uhr. Damit sollen vor allem Familientreffen und Gottesdienstbesuche sicherer werden. Um die Zeiten und Kapazitäten weiter ausweiten zu können, werden zusätzliche Ehrenamtliche gesucht.

„Wir freuen uns sehr, dass sich täglich neue Ehrenamtliche bei uns melden“, sagt Pastor Bernhard Busemann als Projektverantwortlicher, „für sie gibt es kurzfristig entsprechende Qualifizierungen durch einen Wilhelmshavener Mediziner“.

Die Testtermine für das neue Testzentrum im Stadttheater an der Peterstraße sind ab sofort online buchbar – und zwar für montags, mittwochs und freitags von 9 bis 18 Uhr und darüber hinaus für samstags von 10 bis 13 Uhr.

Kontakt und Informationen unter www.whvtestet.de.

Schwierigkeiten bei der Anmeldung zum Test? Für diesen Fall hat die EFBS eine Hotline im Familienzentrum West eingerichtet unter Tel. 9 66 1900.

Die Initiative sucht weitere ehrenamtliche Helfer.

Fackel-Protest vor Haus von Sachsens Gesundheitsministerin

Gegner der Corona-Politik haben am Freitagabend vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) protestiert. Das teilte eine Sprecherin der Polizei mit.

Ihren Angaben zufolge versammelten sich etwa 30 Menschen laut rufend mit Fackeln und Plakaten vor dem Haus in Grimma. Als die Polizei eintraf, seien die Menschen in mehreren Fahrzeugen geflüchtet. 15 Autos wurden demnach von der Polizei angehalten, die Identitäten von 25 Menschen wurden festgestellt.

Die Polizei erstattete Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und prüft Verstöße gegen die Corona-Verordnung. Wegen der dramatischen Pandemie-Lage sind gemäß der sächsischen Corona-Notfallverordnung in dem Bundesland derzeit nur Versammlungen mit höchstens zehn Menschen erlaubt - und nur an einem festen Ort.

Die SPD Sachsen sowie die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans verurteilten den Protest vor Köppings Haus. Esken schrieb auf Twitter: „Auch wenn die paar Hansel da versuchen, Angst und Schrecken zu verbreiten: die Vernunftbegabten und Verantwortungsbereiten sind die große Mehrheit, und die steht an Deiner Seite!“ (dpa)

Zweites Adventswochenende vielerorts mit 2G

Zum zweiten Adventswochenende gelten in vielen Bundesländern erstmals 2G-Regeln für den Einzelhandel. Damit haben nur noch Geimpfte oder Genesene Zutritt zu Geschäften. Ausgenommen sind Läden des täglichen Bedarfs - also Supermärkte, andere Lebensmittelgeschäfte und Drogerien.

Die schärferen Regeln waren am Donnerstag von Bund und Ländern gemeinsam beschlossen worden, die Länder müssen die Beschlüsse aber jeweils in eigenen Verordnungen umsetzen. Ab Samstag gilt 2G für den Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ebenso wie in Rheinland-Pfalz, Hamburg und Schleswig-Holstein.

Sonntag beziehungsweise Montag kommen dann weitere Länder hinzu, darunter neben Hessen zum Beispiel auch Sachsen-Anhalt als letztes Bundesland im Osten - anderswo im Osten galt eine solche Regel schon vor den Bund-Länder-Beschlüssen. In Bayern und Niedersachsen sollen entsprechende Regelungen Mitte kommender Woche in Kraft treten. (dpa)

Zahl der Omikron-Fälle in England mehr als verdoppelt

Die Zahl der Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus in England hat sich mehr als verdoppelt.

Im größten britischen Landesteil seien 75 weitere Fälle mit der Variante B.1.1.529 festgestellt worden, teilte die Gesundheitsbehörde Health Security Agency (UKHSA) mit. Damit seien in England nun 104 Omikron-Fälle bekannt. Dazu kommen 29 Infektionen in Schottland - gut doppelt so viele wie bisher. In Wales ist ein Fall bekannt, in Nordirland wurde die Variante bisher nicht nachgewiesen.

Es gebe nun Fälle ohne Verbindung zu Auslandsreisen, sagte UKHSA-Chefin Jenny Harries. Dies deute auf lokale Übertragungen hin. Harries rief die Bevölkerung auf, Hygienemaßnahmen einzuhalten, sich im Falle einer Infektion unverzüglich zu isolieren und sich sobald wie möglich eine Impfung oder Auffrischungsdosis spritzen zu lassen.

Die Zahl der täglichen Corona-Infektionen in Großbritannien war am Freitag erstmals seit Mitte Juli, als es wegen der Fußball-Europameisterschaft viele Fälle gegeben hatte, wieder über 50.000 gestiegen.

Studie belegt sehr hohen Corona-Schutz durch FFP2-Masken

FFP2-Masken bieten einen extrem hohen Schutz vor einer Corona-Infektion. Dabei kommt es aber auf die richtige Trageweise an, wie Forscher des Göttinger Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation nach einer Studie berichten.

Wenn sich ein infizierter und ein gesunder Mensch in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen, liegt die Ansteckungsgefahr demnach auch nach 20 Minuten bei gut einem Promille (0,1 Prozent). Voraussetzung sei der korrekte Sitz der FFP2- oder KN95-Maske, schreibt das Team um Institutsdirektor Eberhard Bodenschatz in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (“PNAS“).

Bei schlecht sitzenden FFP2-Masken liege das Infektionsrisiko im gleichen Szenario dagegen bei rund vier Prozent, berechnet das Team. Für optimalen Schutz muss der Nasenbügel demnach zu einem „abgerundeten W“ geformt werden, so dass er seitlich auf die Nasenflügel drückt. Bei OP-Masken reicht eine gute Passform noch, um die Infektionsgefahr auf maximal zehn Prozent zu senken. (dpa).

Kostenlos abonnieren - Unser Newsletter für die Region